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Die totalitäre ÖH und die Farbstudenten

Die totalitäre ÖH und die Farbstudenten

Wie verkommen die linksgrüne ÖH schon geworden ist, zeigt ihr Verlangen, das Tragen von Couleurs studentischer Verbindungen (Bänder, Mützen) auf dem Boden der Wiener Universität zu verbieten. Dieser Kampf gegen katholische, monarchistische und schlagende Verbindungsstudenten erinnert lebhaft an die Zeiten, da ein totalitäres System schon einmal bestimmten Studentengruppen den universitären Boden verboten hatte.

Sind wir wieder so weit? Die Sorge wächst. Gewiss: Der Rektor der Universität Wien hat ein solches Verbot abgelehnt. Aber weder von der SPÖ noch den Grünen kam bisher auch nur das kleinste Signal der Distanz zu solchen totalitären Forderungen ihrer Studentengruppen. Beklemmend.

Auch die jungliberalen Studenten – die gerade mit der Forderung nach der Straffreiheit von Drogen ein extrem weitgehendes Verständnis von Liberalismus zeigen wollten – interessiert das drohende Ende der Meinungsfreiheit auf ihrer Uni nicht. Man könnte ja nachdenken, ob eine Universität überhaupt der Platz ist, um irgendwelche Zeichen politischer, religiöser oder ideologischer Überzeugungen am Körper zu tragen. Oder ob diese allesamt verboten werden sollen. Ein solches Verbot ließe sich vielleicht als radikal-liberal irgendwie begründen (auch wenn es irgendwie seltsam ist, Verbote als liberal einzuordnen).

Aber das ginge jedenfalls nur, wenn solche Verbote wirklich für alle gelten würden. Also auch für jene, die etwa einen intelligenzarmen Greenpeace- oder Attac-Spruch auf ihren T-Shirts herumtragen. Oder für die Trägerinnen von islamischen Kopftüchern. Aber das ist der linksradikalen ÖH-Hochschülerschaft natürlich völlig gleichgültig. Ganz im Gegenteil.

In Wahrheit gilt wie schon in den 30er Jahren: Wer sich nicht – zumindest an der Wahlurne bei ÖH-Wahlen – dem totalitären Terror entgegenstellt, macht sich mitschuld an diesem.

Übrigens: Ich war nie bei einer Verbindung und hatte zu 200 Jahre alten Verkleidungen, Säbeln und verordnetem Biertrinken nie eine innere Beziehung. Ich habe aber im Lauf meines Lebens sehr viele Verbindungen kennengelernt, in denen intelligente, wertorientierte und aufrichtige Menschen sehr ernsthafte und tolerante Diskussionen führen, die mir wieder Hoffnung auf die intellektuelle und wissenschaftliche Zukunft dieses Landes machen. Eine Hoffnung, die durch die ÖH und ihre oft gewalttätigen Demonstrationen dann jedesmal zerstört wird.

PS: Ein absolutes Rätsel ist das Verhalten des Gesetzgebers: Studenten brauchen keinen Cent zu den Kosten ihrer Ausbildung beizusteuern, sind aber sehr wohl zu Pflichtbeiträgen für diese ÖH gezwungen. Ständische Zwangsorganisationen sind eigentlich ein Zeichen eines Ständestaats, den doch Linke und Grüne zutiefst ablehnen. Daher wäre es logisch, wenn gerade sie für ein Ende des ÖH-Beitrags-Zwangs wären. Aber Linke lieben halt immer Zwänge, um davon gut leben zu können. Selbst wenn sie ständisch sind.

PPS: Besonders skurril ist, dass sich die ÖH begeistert für die so zahlreich gewordenen deutschen Studenten (Numerus-clausus-Flüchtlinge) einsetzt. Das erinnert stark an großdeutsches Denken früherer Zeiten. Dabei hat dieser Ansturm schon rein zahlenmäßig die Ausbildungsqualität an Österreichs Unis dramatisch verschlechtert. Also auch für die Töchter und Söhne aller österreichischen Steuerzahler, die diese Unis finanzieren müssen. Um nur eine Vorstellung von der Größenordnung zu haben: Heute studieren in Österreich vier Mal so viele Deutsche wie noch vor zehn Jahren.

PPS: Wie erfolgreich linksgrünes Denken schon vorgedrungen ist, zeigt sich immer öfter am Verfassungsgerichtshof (der bekanntlich nur von den Koalitionsparteien besetzt wird, zum Teil mit Menschen direkt aus dem Vorzimmer des SPÖ-Vorsitzenden): Dieser VfGH hat jetzt allen Ernstes die Diskriminierung von männlichen Anwärtern beim Studium an der Wiener Medizin-Universität für rechtens erklärt. An der MUW sind ja - wenn auch vorerst(!) nur vorübergehend - weibliche Bewerber nach den Aufnahmetestes den männlichen vorgezogen worden. Obwohl die männlichen zum Teil ein viel besseres Testergebnis hatten. Dass der VfGH zur SPÖ-Vorfeldorganisation geworden ist, ist noch viel besorgniserregender als die Dummheiten der ÖH-Mädis. Wenn einmal die Gerechtigkeit und die Gleichheit kaputt sind, dann ist viel mehr kaputt.