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Die Verantwortungslosigkeit der Bischöfe

Die Verantwortungslosigkeit der Bischöfe

Ist es christlich, Hunderttausende, ja Millionen Moslems im Expresstempo ohne jede Auswahl auf Dauer nach Europa hereinzulassen, damit sie hier sesshaft werden, nur weil sie das wollen? Manche Bischöfe – mit Christoph Schönborn an der Spitze – scheinen das zu glauben. Dieser Glaube ist freilich weder durch die Bibel gedeckt noch berücksichtigt er die Lehren der Geschichte.

Ganz im Gegenteil: Teile der Kirche wollen offensichtlich einen der schwersten Fehler der Kirchengeschichte wiederholen. Dabei müsste gerade auch für Christen zentrales Element jedes Handelns  das Verantwortungsbewusstsein sein, das vielleicht am deutlichsten durch das lateinische „et respice finem“ ausgedrückt wird.

Exakt das gleiche Verhalten, wie wir heute sehen, hat nämlich einst zum Untergang des Römischen Reichs geführt – nur wenige Jahre, nachdem dieses christlich geworden ist. Es war der damalige Papst, der die weltlichen Herrscher davon überzeugt hat, die Westgoten auf der Flucht vor den Hunnen aufzunehmen. Nur wenige Jahre später aber haben sich die im Römischen Reich aufgenommenen Westgoten unzufrieden gezeigt und gegen die Römer zu kämpfen begonnen. Das war der entscheidende Beginn des Untergangs Roms.

In großen Teilen Europas brachen in der Folge Rechtsordnung und die hochentwickelte römische Zivilisation zusammen. Es begannen Jahrhunderte der Anomie, der überwiegenden Herrschaft des Faustrechts, mit kulturellem Abstieg und der weitgehenden Hilfslosigkeit der Bevölkerung gegenüber den immer wieder durchziehenden Horden der Völkerwanderung.

Das alles macht im Rückblick klar: Die Aufnahme der westgotischen „Flüchtlinge“ war nicht christliche Nächstenliebe, sondern Dummheit und Verantwortungslosigkeit gegenüber den unter dem Schutz christlich gewordener Herrscher lebenden Menschen. Das war daher sicher unchristlich.

Der Hauptzweck von Staaten

Gebt dem Kaiser, was des Kaisers. Die Christen haben 2000 Jahre mit ganz wenigen Ausnahmen die Notwendigkeit von Staaten bejaht. Oberste Existenzbegründung jedes Staates, seine eigentliche Legitimität war immer der Schutz seiner Bürger. Schutz gegen Räuberbanden, Schutz gegen das Eindringen fremder Massen, Schutz gegen Gesetzlosigkeit im Inneren. Sonst bräuchte es den Staat gar nicht. Der Wohlfahrtsstaat ist hingegen ein sehr junges Produkt der Geschichte.

Diese Schutzfunktion wurde in den Augen der europäischen Christen ab dem Zeitpunkt noch viel wichtiger, da sich der Islam auszubreiten begann. Noch nie in der bekannten Geschichte waren die Mensch- und damit auch die Christenheit mit einer so kämpferisch-expansiven Religion konfrontiert. Dagegen war Schutz und Abwehr nicht nur Recht, sondern auch Pflicht jedes Staates, jedes Fürsten. Das hat auch die Kirche (nach der Völkerwanderung) immer so gesehen.

Das hat ganz besonders auch die Geschichte Österreichs geprägt. Über Jahrhunderte war seine wichtigste Rolle die der Verteidigung des christlichen Abendlandes gegen die Vorstöße des osmanischen Islam. Gewiss kann man – speziell im Rückblick – Kritik an vielen Fehlern in diesem Abendland üben. Aber eines steht außer Zweifel: dass die Menschen in Europa selbst unbedingt vor dem Islam, vor Mauren, Berbern, Arabern, Osmanen geschützt werden wollten.

Was sagt die Bibel dazu?

Es gibt in der ganzen Bibel keine Stelle, die verlangen, gutheißen oder empfehlen würde, dass fremde Völker nach Belieben anderswo einwandern könnten. Zwar ist auch der Bibel – wie vielen anderen Kulturen und Religionen – das Gastrecht und der Schutz Bedrohter heilig. Aber dies wird immer nur als ein vorbeigehender Vorgang und nicht als ein Recht auf dauerhafte Einwanderung und Besitznahme gesehen.

Auch beim biblischen Hintergrund der vorweihnachtlich so beliebten Herbergssuche ging es nur um die Nichtgewährung einer vorübergehenden Aufnahme während der Tage einer Volkszählung. Wobei die Absicht von Josef und Maria, in ihre Heimatstadt zurückzukehren, völlig klar war.

Aber wie ist das mit dem Gebot der Nächstenliebe, das ja eines der zentralsten Gebote des Christentums ist? Dieses verlangt zweifellos, Schiffbrüchige zu retten, Durchreisenden Quartier und Ernährung zu geben, Kranke zu pflegen, Einsame und Trauernde zu trösten. Aber Nächstenliebe heißt nicht, dass man Millionen fremder Menschen, nur weil diese es wollen und einfach kommen, bei sich aufnehmen muss. Genau das ist aber die Politik Deutschlands, Österreichs und Schwedens. Genau das ist das Endergebnis der neuen Judikatur vieler Gerichte.

Auch das oft zitierte Gleichnis vom Samariter sagt nichts anderes. Der von Jesus als positives Beispiel skizzierte Samariter hilft einem – ihm fremden – Raubopfer und bringt dieses für die Dauer der Pflegebedürftigkeit in einer Herberge unter. Er bezahlt auch dafür. Er sagt aber nie: „Komm in mein Haus, es gehört jetzt dauerhaft zur Hälfte (oder einem Drittel, oder Viertel) dir.“

Etliche Bischöfe verstehen jedoch die Bedeutung der Nächstenliebe heute so, obwohl es die Bibel nie so getan hat. Der wahrscheinlich wahre Grund dieses Verhaltens: Viele von ihnen sind ängstlich und medienpopulistisch, anfällig für Hypes und Gefühlsduselei, haben keine Ahnung von Geschichte und sie halten den Islam für eine ebenso friedliche Religion wie alle anderen.

„Nächsten“-Liebe als Magnet

Dabei müssten selbst Bischöfe mit unterdurchschnittlicher Beobachtungsintensität erkennen, dass die Bereitschaft zur Nächstenliebe hemmungslos missbraucht wird. Ein signifikantes Beispiel ist das – auch in kirchlichen Kreisen als Menetekel herumgereichte – Foto eines vor der türkischen Küste ertrunkenen syrischen Kindes. Das Foto war ergreifend. Aber spätestens als klar geworden ist, dass das Kind nur deshalb auf der „Flucht“ war, weil der Vater sich im Westen neue Zähne machen lassen wollte, und als Vater und Leichen problemlos nach Syrien zum Begräbnis zurückkehren konnten, hätten auch bei Bischöfen kritische Denkprozesse einsetzen müssen, wieweit da nicht ein großangelegter Missbrauch des Nächstenliebe-Gefühls stattfindet.

Manche werde da entgegenzuhalten versuchen: „Jeder Tod ist ein tragisches Ereignis.“ Das ist wahr - aber eine absolute Leeraussage. Denn würde dieser Satz etwas bedeuten, müssten sich die Bischöfe auch mit der gleichen Intensität um die Tausenden Toten sorgen, die alljährlich allein in Österreich an Behandlungsfehlern, Vernachlässigung und Vereinsamung sterben. Von den Morden im Mutterleib, Ehrenmorden mit islamischem Hintergrund, jugendlichen Drogentoten gar nicht zu reden.

Zu all dem schweigen die Bischöfe donnernd. Auch das Engagement für Millionen Tote in der Dritten Welt, die noch immer an heilbaren Krankheiten sterben, ist emotional wie intellektuell sehr begrenzt.

Ja, man verhält sich moralisch sogar schuldhaft, wenn man kein Wort der Kritik am Verhalten jenes syrischen Vaters findet, der seine Familie fahrlässig in den Tod geführt hat, ohne dass die Familie in Lebensgefahr gewesen wäre. Es wird ja zu Recht auch ein Vater (juristisch wie moralisch) verurteilt, der seine Familie fahrlässig mit dem Auto in den Tod führt. Und wird nicht zum Heiligen erklärt.

Diese von Bischöfen wie einigen EU-Staaten praktizierte Form der Nächstenliebe hat in den letzten Monaten wie ein gewaltiger Magnet gewirkt. Viele Millionen in der arabischen und afrikanischen Welt haben gelernt: Diese „Nächstenliebe“ ist gewaltig, übersteigt ihren eigenen Lebensstandard weit. Man kann sie aber nur dadurch konsumieren, indem man selbst nach Europa kommt. Dann ist man plötzlich der „Nächste“, während man vorher niemand war.

Angesichts der großen Unterschiede des Lebensstandards, der Sicherheit und der Stabilität, die zwischen Europa und ihrer Heimat herrschen, ist das für viele Millionen Afrikaner und Moslems zu einem unwiderstehlichen Angebot geworden. Dafür nimmt man auch ein paar Wochen Leiden und Risiko auf der Flucht auf sich.

Die Einreise ist einfach geworden

Daher gibt es jetzt – mit oder ohne Grenzkontrollen – kein Halten mehr, seit die Einreise in dieses Nächstenliebe-Paradies so relativ problemlos geworden ist. Griechische Staatsfähren, griechische, mazedonische, serbische, österreichische und deutsche Sonderzüge machen die Reise zunehmend einfach. Viele brauchen teure Schlepper nur noch für fünf Kilometer Seeweg zwischen der Türkei und den griechischen Inseln. Lediglich Ungarn hat gemäß der Rechtslage mehrere erkennbare Versuche unternommen, die Völkerwanderung zu bremsen.

Wenn die derzeit praktizierte Form der Nächstenliebe irgendetwas mit Nähe zu tun hätte, dann müssten sich – so wie etwa die Polen – alle Europäer der Tatsache viel stärker bewusst sein, dass es auch auf ihrem eigenen Kontinent Hunderttausende Flüchtlinge gibt: nämlich die Opfer des Ostukraine-Krieges. Der einzige Unterschied, warum das niemanden schert: Die Ukrainer haben – vorerst – halt nicht die Angewohnheit, Grenzen einfach ungefragt und in Massen zu überschreiten, so als ob es diese nicht gäbe.

Die neue Form der für alle Welt gültigen Nächstenliebe lockt viele Millionen an. In der durch Fernsehen, Internet und leichte Reisemöglichkeiten globalen Welt ist damit auch die Magnetwirkung unweigerlich global.

Diese Wirkung kollidiert nun frontal damit, dass Europa im Grund allen Milliarden Erdenbürgern  Anspruch auf den europäischen Lebensstandard zubilligt. Alles andere wird als unchristlich und uneuropäisch angesehen. Fünf Wochen Urlaub, Kuraufenthalt auf Kosten der Allgemeinheit, jahrzehntelange Gratisbildung, Pensionsantritt mit 60 Jahren, Witwerrenten auch für schwule und kinderlose Ehepaare, 1241 Euro Mindestsicherung für ein Paar ohne Kinder, Gratiskrankenversorgung und und und. Alles steht allen zu.

Diese Ersetzung des einstigen (durchaus christlichen!) Prinzips Eigenverantwortung durch ein schier unendliches Anspruchsdenken geht sich aber finanziell nicht einmal mehr für Österreich aus. Daher bedeutet die globale Nächstenliebe zwangsläufig am Ende auch die drastische Senkung dieser Leistungen für alle. Kulturen, die nicht mehr Nein sagen können, die sich nicht mehr trauen, illegal Zugewanderte abzuschieben, die Unterschiede, „Ungleichheit“ nicht mehr ertragen, müssen zwangsläufig das eigene Niveau auf das weltweit niedrigste Niveau absenken.

Das ist offensichtlich die Nächstenliebe, welche bewusst oder unreflektiert auch viele Bischöfe meinen (und die Sozialisten aller Parteien sowieso). Dann aber sollten sie das bitte auch in voller Ehrlichkeit zugeben. Dann sollten sie bitte den Österreichern auch klar sagen, dass es die meisten Wohlfahrtsleistungen halt künftig nicht mehr geben kann oder nur auf ganz niedriger Sparflamme. Anders ist ja die globale Gleichheit und Migrationsfreiheit nicht realisierbar.  

Aber seltsamerweise sind die Bischöfe zugleich auch (wie die Sozialisten aller Parteien)  engagierte Vorkämpfer des Wohlfahrtsstaates. Auf diesen Widerspruch hinzuweisen, ist aber offenbar unchristlich.

Landesverteidigung: Recht und Pflicht

Bis auf eine radikalpazifistische Minderheit hat die Kirche immer das Recht auf militärische Landesverteidigung gutgeheißen. Und meist auch die Pflicht betont, die Sicherheit der eigenen Staatsbürger zu schützen. In Österreich hat sie daher auch immer klar die Wehrpflicht unterstützt.

Genau diese Pflicht darf und müsste man aber auch von den Hunderttausenden jungen Syrern verlangen: Sie haben die moralische Pflicht, ihr Land gegen den Wahnsinn des Islamischen Staates zu verteidigen. Es ist ja ihr Land! Nicht das der Amerikaner und nur zum Teil das der Kurden (die beide als einzige halbwegs effizient den „Islamischen Staat“ bekämpfen).

Sollte die Kirche die Pflicht zur Landesverteidigung aber nicht mehr sehen, müssten in Österreich folgerichtig die Militärgeistlichen künftig den jungen Soldaten sagen: „Wenn es ernst wird für Österreich und damit auch für euch, haut bitte rasch ab und schaut, wo es euch am besten geht, und lasst alle, die nicht stark und jung sind, zurück.“

Mutige und weitsichtige Bischöfe müssten in Hinblick auf Syrien auch erkennen, dass unter den vielen Kriegsparteien die dortigen Christen – die einzigen, die noch die Sprache von Jesus Christus sprechen, – nur auf einer einzigen Seite Schutz finden: nämlich auf der des Präsidenten Assad. Wo bleibt die Solidarität mit den dortigen Christen? Warum wird das heute durch die Solidarität mit den sunnitischen Migranten ersetzt?

Islamisierung ist den Bischöfen wurscht

Noch mehr erstaunt, dass die Kirche neuerdings alle Gefahren der Islamisierung für Europa selbst ignoriert. Sie ignoriert, dass quer durch die Geschichte und quer durch die Kontinente Christen in Staaten mit islamischer Mehrheit meist nur Menschen zweiter Ordnung waren. Auch in dem von manchen historisch Halbgebildeten gerne gepriesenen Andalusien war das fast immer so. Auch in sogenannten säkularen Staaten wie Pakistan oder in der Türkei sind die Christen bis heute de facto Menschen zweiter Klasse.

Viele europäische Kirchenfunktionäre verdrängen, dass in mehreren geschichtlichen Epochen Christen überhaupt nur dazu da waren, versklavt oder ausgerottet zu werden. Das hatte durchaus seine innere Logik: Immerhin hat Mohammed ja selbst Vernichtungsfeldzüge geführt. Von Christus oder Buddha oder jüdischen Anführern sind solche hingegen nicht bekannt.

Die grässlichen Untaten des „Islamischen Staates“ sprechen nicht dafür, dass das alles nur Vergangenheit ist. Aber selbst wenn man das blauäugig annehmen sollte, so bleibt doch ein weiteres Faktum ganz unbestreitbar: Kein islamisches Land hat es auch nur annähernd zusammengebracht, zum demokratischen Rechtsstaat zu werden (von nennenswerter Forschung und Wissenschaft gar nicht zu reden). Warum sollte Angehörigen dieser Religion das auf einmal glücken, wenn sie in Europa einmal die Mehrheit haben?

Islam am Weg zur Mehrheitsreligion

Jedenfalls hat schon vor der völlig ungebremst gewordenen Massenzuwanderung des heurigen Jahres der Anteil der Muslime in einigen Regionen Europas so rasch zugenommen, dass dort der Islam noch in diesem Jahrhundert zur Mehrheitsreligion werden wird. Dieser Prozess der Islamisierung wird nun durch den Massen-Exodus aus Syrien, Afghanistan, Pakistan usw. nach Europa sogar noch rapide beschleunigt.

Die Bischöfe machen sich mitschuldig an dieser Entwicklung, wenn sie der Massenzuwanderung begeistert Beifall klatschen, wenn sie von ihren Pfarrern verlangen, viele dieser Zuwanderer aufzunehmen. Sie haben damit ihre Herde als Oberhirte nicht zu beschützen versucht, sondern verraten. Obwohl es wohl ganz eindeutig ist, dass primär diese Herde ihre Nächsten sind, um die sie sich zu kümmern hätten.

Statt dessen verkündet etwa der Salzburger Erzbischof, dass es gilt, den (ungebeten und zum allergrößten Teil nicht aus einer unmittelbaren Lebensgefahr gekommenen) Migranten „eine neue Heimat zu schenken“. Er verschenkt damit das Land seiner Herde. Und ein oberösterreichischer Pfarrer (St. Georgen an der Gusen) gibt einer afghanischen(!) Familie Kirchenasyl, obwohl die Behörden – was selten genug passiert – deren Abschiebung angeordnet haben.

Das ist alles sehr bitter für viele Christen. Dieses Verhalten der Bischöfe steht im totalen Widerspruch zu jenen Epochen, da in vielen Ländern Priester und Bischöfe voll an der Seite des Volkes gestanden sind. Ob das nun die Wiener Türkenbelagerung gewesen ist (der Kapuziner Marco d’Aviano ist als "Retter Wiens" sogar selig gesprochen worden); ob das die innige Allianz Kirche-Polen während der Fremdherrschaft der Russen und Preußen (und ein wenig auch Österreicher) gewesen ist; ob das das kulturelle und ethnische Überleben der Slowaken mit Hilfe der Kirche in Zeiten der harten Magyarisierung gewesen ist; ob das die Südtiroler gewesen sind, die nur mit Hilfe vieler tapferer Priester die harten Jahre der faschistischen und postfaschistischen Unterdrückung sprachlich und kulturell überleben konnten. Immer hat die Kirche richtig gehandelt, wenn sie an der Seite des Volkes gestanden ist, wenn sie das Recht eines Volkes auf Heimat, auf Identität verteidigt hat, wenn sie gegen dessen Bedrohung protestiert hat.

Hat den Bischöfen niemand gesagt, dass es heute in Frankreich, Deutschland, England schon Stadtviertel gibt, die de facto von Moslempopulationen unter volle Kontrolle gebracht worden sind, wo sich die Polizei höchstens noch in Kompaniestärke hineintraut? Sehen sie nicht die Bilder von den Flüchtlingen, auf denen (außer einer großen Mehrheit von jungen Männern) fast nur Frauen mit streng islamischen Kopftüchern zu sehen sind? Begreifen sie nicht, was sich da in geradezu revolutionärem Tempo abspielt?

Christlicher Glaube müsste aber immer etwas mit Vernunft zu tun haben; er darf dieser nie widersprechen. Über dieses Prinzip besteht heute zumindest in der Theorie weitestgehender Konsens (bis auf die Reihen der die Schöpfungsgeschichte des Alten Testaments wörtlich interpretierenden Kreationisten). Vernunft bedeutet vor allem auch eines: dass man bei jeder Entscheidung immer versuchen muss, ALLE Folgen mit zu berücksichtigen. Wer das nicht tut, wer emotional, subjektiv, populistisch handelt, ist mit Sicherheit kein christlicher Politiker.

Wer kein Wort der Kritik daran findet, dass Hunderttausende ohne persönliche Existenzgefahr einfach in Europa einmarschieren, um das zu bekommen, wonach sie sich sehnen, der kann im übrigen auch keine Kritik daran üben, wenn sich Menschen in Supermärkten oder fremden Wohnungen das holen, was ihnen ihrer Meinung nach zusteht. Da besteht kein Unterschied mehr.

Hass unter Christen

Es sind aus all diesen Gründen ganz sicher nicht die schlechtesten Christen, die es entsetzlich finden, wie Europa zunehmend unterwandert wird, und wie blauäugig die Bischöfe diese Entchristlichung Europas de facto auch noch beschleunigen.

Dennoch wird allen, die sich dem derzeitigen kollektiven Helfersyndrom aus Sorge um die Zukunft unserer Gesellschaft, Kultur und Gemeinschaft entgegenstellen, nicht nur von den Medien, sondern auch Kirchenfunktionären moralische Verkommenheit, Menschenverachtung, Hass und Fremdenfeindlichkeit vorgeworfen. Diese Vorwürfe haben schon vielfach eine geradezu totalitäre Dichte erreicht. Sollen diese Vorwürfe ernstlich eine christliche Haltung sein?

Darin steckt jedenfalls ein hohes Maß an kultureller Autoaggression, Verachtung für das eigene Volk. Auch das entspricht nicht der Nächstenliebe des Neuen Testaments, der Worte „wie dich selbst“. Diese bedeuten ja: Nur wer sich selbst liebt, kann seinen Nächsten lieben.

Der Glaube und die Vernunft

Völlig unverständlich ist aber auch, wieso die Bischöfe die rapide Islamisierung trotz des unglaublich diskriminierenden Frauenbilds des Islams so unkritisch hinnehmen können. Gewiss hat auch die Kirche nicht alle Wünsche von Feministinnen erfüllt, wie etwa ein Frauenpriestertum. Aber sie hat andererseits in ihrer ganzen Geschichte nie Frauen als geringerwertig denn Männer angesehen. Und sie hat auch nie Vielehen oder Geschlechtsverkehr mit minderjährigen Ehefrauen erlaubt. Aber das alles ist im Geschwafel der Gleichwertigkeit der abrahamitischen Religionen offenbar völlig wurscht.

Das Versagen der gegenwärtigen Kirche zeigt sich auch noch in einem weiteren Aspekt: Wenn schon die Staaten gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit Millionen Muslime nach Europa holen, dann hätte eine starke, von der Überlegenheit des eigenen Glaubens und der Attraktivität der eigenen Praxis überzeugte Kirche mit Sicherheit die größte Muslim-Missionierungs-Offensive der Geschichte gestartet. Davon ist aber weit und breit nichts zu sehen.

Ganz im Gegenteil: Europa sorgt vom ersten Tag an dafür, dass die islamischen Zuwanderer nur ja nicht dem Zugriff ihrer Religion entkommen. In etlichen Schulen unterrichten islamistisch-radikale Religionslehrer, ohne dass es den leisesten Widerstand gäbe. Bezeichnend sind auch die Worte des Vorsitzenden des Zentralrats der deutschen Muslime, Mazyek, zur gegenwärtigen Asylantenwelle: "Deshalb sind unsere Gemeindemitglieder auch schon in vielen Kommunen vom Bürgermeister gebeten worden, im Flüchtlingsheim zu dolmetschen, Imame dort Freitagsgebete abhalten zu lassen oder einfach nur den Bedarf an Koranen und Gebetsteppichen zu stillen."

Katholische und protestantische Christen kennen die Missions-Perspektive gar nicht mehr. Daher geht eine Wiederbelebung des Christentums – wieder einmal – von einer neuen Ecke aus: von den Evangelikalen. Nur von diesen sieht man viele Missions-Bemühungen.

„Dann wäre es auch mit der Abtreibung aus . . .“

Die zynischste Erklärung für das Verhalten der Bischöfe habe ich zum Glück nur ein einziges Mal aus dem Munde eines Kirchenexponenten gehört. Und will sie daher nicht glauben, obwohl sie eine gewisse innere Logik hätte: "Ein Staat mit islamischer Mehrheit wäre ja gar nicht schlecht", hat der Mann jedenfalls gemeint. Denn dann würden viele europäische Fehlentwicklungen radikal beendet: Freigabe der Abtreibung, Genderismus, Schwulismus . . .

Doch man soll nicht verallgemeinern. Es gibt auch durchaus erfrischende und ermutigende Worte von Bischöfen. So sagte der vatikanische Vertreter bei der UNO in Genf, Erzbischof Tomasi, vor kurzem: Muslimischen Migranten fehle oft das Verständnis für die europäischen Werte. Er verlangte, dass Muslime die freiheitlichen Werte nicht infrage stellen. Die Aufnahme von Menschen in Not sei zwar christliche Pflicht; Europa habe aber auch ein Recht darauf, „seine eigene Identität zu behalten“.

Noch deutlicher der katholische Bischof von Szeged im Südungarn, wo zuletzt Zehntausende Migranten durchgezogen sind. Er hält sich nicht an politisch korrekte Sprachvorgaben und formuliert: „Sie kommen hierher und rufen: ,Allahu Akbar‘. Sie wollen erobern. Die Leute tarnen sich als Flüchtlinge und bedrohen damit die christlichen Werte. Das sind keine Flüchtlinge. Das ist eine Invasion.“

Welcher Oberhirte wird wohl von seinen Gläubigen mehr geschätzt werden? Von wem fühlen sie sich mehr behütet? Von dem aus Szeged oder – beispielsweise – dem von Wien, der fordert, dass sich alle Pfarren ausnahmslos für Asylwerber engagieren müssen?