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Grüne Dummköpfe statt grüner Männchen

Grüne Dummköpfe statt grüner Männchen

Es war kein islamischer Terror. Es war keine russische Cyberattacke. Das haben die Behörden sofort gewusst und bekanntgegeben, obwohl beides schon schwere Schäden angerichtet hat. Nur: Was es war, das zwei Tage lang die Iberische Halbinsel und einige französische Regionen durch kompletten Stromausfall lahmgelegt hat, darüber schweigen die Regierungen Spaniens und Portugal bis heute so laut, dass einem geradezu die Ohren dröhnen. Auch die Mainstreammedien interessieren sich auffallend wenig für die Ursachen der Katastrophe und begnügen sich mit Reportagen über Menschen, die eine Nacht im finsteren Zug verbringen mussten. Daher redet man mit Energieexperten, die, wenn auch hinter vorgehaltener Hand, überzeugt sind, es zu wissen.

Ganz versteckt findet man aber in der gewundenen Stellungnahme der portugiesischen Stromgesellschaft REN sehr wohl eine Bestätigung für die Erklärung der hiesigen Stromexperten. Die Gesellschaft schwätzt nämlich von einem "seltenen atmosphärischen Phänomen", das auf extreme Temperaturschwankungen im Landesinneren Spaniens zurückzuführen sei.

Das klingt aufs erste so seltsam, dass man schon an kleine grüne Männchen zu glauben beginnt, die aus der Atmosphäre in die dünn besiedelte spanische Region Extremadura niedergestiegen sind und die dann die Stromleitungen durchgeschnitten haben. Aber die Energieexperten lachen nur und verweisen auf das Wort "extreme Temperaturschwankungen" als Schlüssel: Die Extremadura ist abwechselnd von mediterranem und kontinentalem Klima beherrscht. Vor allem Letzteres bedeutet, dass es im Sommer mit Temperaturen weit über 40 Grad sehr heiß werden kann. Und der April ist nun einmal der Monat, in dem sehr warme Tage plötzlich in die winterlichen Kaltluftseen einbrechen.

Vor allem aber sind Spanien und Portugal absolute Spitzenreiter beim Ausbau der sogenannten alternativen Energieerzeugung: Die Stromerzeugung erfolgt in Spanien schon zu gewaltigen 59 Prozent und in Portugal gar zu 71 Prozent aus erneuerbaren Energien. Der "Global Energy Monitor" schreibt: "Spanien ist führend in Europa beim Ausbau der Solarenergie und hatte im Mai 2024 bereits 29,5 GW an Solar-Großanlagen installiert, mit weiteren 7,8 GW im Bau." (ein GW = ein Gigawatt = eine Milliarde Watt)

Da ist es absolut logisch, ja absolut zwingend, dass diese riesigen Solarfelder bei (für manche: unerwartet) starkem Sonnenschein viel zu viel Strom erzeugen. Und dass sie das vor allem beim stärksten Sonneneinfall zu Mittag tun. Die (angeblich) noch immer über die Ursachen nachdenkenden spanischen und portugiesischen Strommenschen hätten eigentlich nur auf die Uhr blicken müssen, als die Kettenreaktion passierte: Es war gar nicht zufällig 12,38 Uhr mittags.

Einmal erzeugter Strom kann nämlich kaum gespeichert und schon gar nicht in die Luft oder ins Meer abgelassen werden. Er kann nur verbraucht werden. Batterien zum Speichern sind nur eine Minihilfe. Am hilfreichsten sind noch die Speicherseen im Gebirge, in die mit überschüssigem Strom Wasser hinaufgepumpt werden kann, wie in Österreich etwa in den Kölnbreinspeicher, in die Kapruner Stauseen und in Dutzende andere Stauseen, die meist auf zwischen 1500 und 2500 Metern Seehöhe liegen, von wo bei Bedarf das Wasser kräftig bergab donnern und dort die Turbinen antreiben kann – das dann bei Stromüberschuss wieder hochgepumpt wird.

Nur gibt es halt in Spanien viel zu wenige Speicherseen, schon gar nicht für die ständig weitergebauten riesigen Solaranlagen. Das, was dann ganz offensichtlich jetzt passiert ist, ist seit Jahren von solarskeptischen Wissenschaftlern prophezeit worden: Irgendwann knallt es dann in einem Leitungssystem, in einem Umspannwerk. Dann hilft es auch nichts mehr, sich auf "seltene atmosphärische Phänomene", auf deutsch: das Wetter, auszureden. Denn es sollte gerade für Spanier und Portugiesen nicht ganz überraschend sein, dass die Sonnenintensität um diese Zeit des Jahres kräftig zunimmt, was zu "extremen Schwankungen" führt.

Aber da man extrem schlechtes Gewissen hat, schwurbelt man halt peinlich herum.

  • Schlechtes Gewissen, weil man auf die Warnungen so vieler Experten nicht gehört hat (die man lieber als "Klimaleugner" denunziert hat).
  • Schlechtes Gewissen, weil man hemmungslos die auf der iberischen Halbinsel besonders kräftige Duplizität von Sonnenschein und Wind ausnutzen wollte, um dann den vermeintlich billigen Strom weiterzuverkaufen.
  • Schlechtes Gewissen, weil man auf die "extremen Schwankungen" nicht zu reagieren gewusst hat.
  • Schlechtes Gewissen, weil man immer öfter statt guter Geschäfte anderen Ländern sogar Geld dafür zahlen muss, damit diese den Strom überhaupt abnehmen.
  • Schlechtes Gewissen, weil die Klimareligion in vielen Ländern an Stelle des einstigen Christentums tatsächlich zur obersten Staatsreligion geworden ist.
  • Schlechtes Gewissen, weil die Portugiesen ausgerechnet mehrheitlich an China ihren nationalen Stromnetzbetreiber verkauft haben, der da nun von "seltenen atmosphärischen Phänomenen" schwätzt.
  • Schlechtes Gewissen, weil man Angst vor den riesigen Schadenersatzforderungen wegen solcher Stromzusammenbrüche hat.
  • Schlechtes Gewissen wegen der gigantischen Fehlinvestitionen in Solar- und Windanlagen.
  • Schlechtes Gewissen, weil die EU-Politik den Ausbau der "Alternativen" mit viel europäischem Steuergeld als Green Deal gefördert hat (spätestens seit Trump wissen wir freilich, dass das Wort "Deal" auf Deutsch "gefährliche Drohung" heißt).

Eine weitere, eine noch schlimmere Folge der Klimapolitik der letzten Jahre ist bisher noch nicht wirklich voll eingetreten, obwohl sie bereits deutlich im allgemeinen Bewusstsein angekommen ist. Aber auch sie wird mit Sicherheit passieren, und das nicht nur einmal: nämlich dann, wenn wir nicht zu viel, sondern zu wenig Strom haben. Das ist die große Angst in jedem Winter ab etwa November, wenn die Sonne wenig scheint, wenn Nebel oft den ganzen Tag auf uns lasten, wenn kein Wind geht, wenn die Flüsse wenig Wasser führen, wenn die Speicher leer sind.

All das, was wir daraus lernen können, hätte die Politik schon vor Jahrzehnten begreifen müssen. Statt dessen waren deren Hirne total grün vernebelt. Sonst hätten sie nicht Atomkraftwerke zu bauen vergessen oder gar zugesperrt. Sonst hätten sie nicht die anderen traditionellen Stromerzeugungsformen abzustellen begonnen, von der Kohle bis zum Gas.

Aber große Teile Europas, von Angela Merkel bis zur ganzen Linken, haben auf die grünen Dummköpfe gehört. Und jetzt ist guter Rat nicht nur teuer, sondern gar nicht mehr zu bekommen.

Aber auch dort, wo die grüne Klimapolitik vermeintliche Erfolge vermeldet, stecken Katastrophen dahinter: Der vermeintliche Erfolg besteht in der deutlichen Reduktion der CO2-Emissionen, die von der Politik gerne bejubelt wird. Das hängt zum einen mit den geschilderten Alternativenergie-Vermehrungen und ihren schlimmen, soeben erlebten Folgen zusammen. Das hängt aber noch viel mehr mit dem starken Rückgang der energieintensiven Industrie zusammen durch CO2-Steuer, Emissionshandel und der zunehmenden Sorge vor Blackouts, die natürlich bei seriöser Kalkulation einzuberechnen ist. Und das hängt noch mehr damit zusammen, dass Deutschland und Österreich immer mehr von Stromexport- zu Stromimportländern geworden sind. Das alles macht diese Länder ärmer, das erklärt die serienweisen Rezessionsjahre. Das macht Länder vor allem in Ost- und Südasien reicher, wohin die Produktion übersiedelt ist.