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BNB: Babler nach Bolivien

BNB: Babler nach Bolivien

Gebrannte Kinder scheuen den Herd. Aber warum scheuen ihn nicht auch gebrannte Erwachsene? Warum gibt es immer noch relativ viele Menschen, die Parteien mit sozialistischen Rezepten wählen, obwohl deren Anwendung so oft, so regelmäßig und in so vielen Ländern in die Katastrophe geführt hat? Liegt es am mangelhaften Geschichtsunterricht, der sich ja etwa bei uns fast nur noch auf die Nazi-Zeit beschränkt? Liegt es am Hang der Menschen zu naiven Illusionen und dazu, sich wie einst Pippi Langstrumpf ihre Welt ohne Rücksicht auf die Realität in ihrer Phantasie so bauen, wie es ihnen gefällt? Vielleicht wäre es die beste Investition in die Zukunft Österreichs, allen für sozialistische Ideen anfälligen Politikern Studienreisen in jene Länder zu finanzieren, in denen gerade wieder sozialistische Ideen krachend gescheitert sind.

Menschen aus Tschechien, Polen, Ungarn oder der Ukraine braucht man es hingegen nicht zu erklären, was diese Ideen anrichten. Die wissen es noch lebhaft aus eigener Erinnerung oder aus den Berichten ihrer Eltern. In Österreich gibt es hingegen – zum Glück für die Vergangenheit und zum Pech für die Zukunft – kaum solche Erinnerungen. Denn bisher konnten immer alle sozialistischen Dummheiten halbwegs gebremst werden, sodass die ganz schlimmen Folgen noch nicht eingetreten sind. Haben wir doch bisher in 80 Nachkriegsjahren nur 13 Jahre eine reine Linksregierung gehabt. Und hat diese doch sehr gut von den Erfolgen der davorliegenden Wirtschaftswunderjahre zehren können. Aber es wird immer schwerer, die sozialistischen Ideen zu bremsen.

Es wählt noch immer jeder fünfte Österreicher die SPÖ, die heute die linkeste SPÖ der ganzen Nachkriegszeit ist, die allen Ernstes mehr Steuern und noch mehr Schulden haben will, die allen Ernstes von Preis- und Mietregulierungen schwärmt. Dieser Linkskurs wird vor allem durch die beiden wichtigsten Männer verkörpert, die heute die Position eines Parteivorsitzenden, der gleichzeitig Vizekanzler ist, und eines Finanzministers bekleiden, also jenes Amtes, das eigentlich am stärksten dazu berufen wäre, die Vernunft inmitten einer ausgabentrunkenen Politikszene zu vertreten.

Da wäre der Vorschlag durchaus ernst zu nehmen: Schicken wir die Herren Babler und Marterbauer doch zum Lernen jetzt nach Bolivien, wo der Sozialismus nach zwei Jahrzehnten total gescheitert ist, wo er aber im Unterschied zu vielen anderen sozialistisch gewordenen Ländern immerhin so fair war – harte linke Ideologen würden sagen: so blöd war –, faire Wahlen zuzulassen, bei denen von den Wählern gerade die letzten politischen Reste des Sozialismus abserviert werden. Dort oder auch in Argentinien, wo vor einem Jahr der Sozialismus ähnlich krachend gescheitert ist, könnten Babler und Marterbauer unendlich viel lernen – was sie freilich auch schon vorher wissen hätten können, was jeder ökonomische ABC-Schütze begreifen müsste.

Dort könnten sie jedenfalls neuerlich sehen, dass der exzessive Ausbau des Sozialstaats ein Land in den Bankrott getrieben hat, wie es etwa auch schon vorher in Venezuela der Fall gewesen war. In diesen beiden Ländern gibt es das zusätzliche Spezifikum: Am Anfang hat der Sozialismus aus den durch die exzellenten Erdöleinnahmen gut gefüllten Staatskassen noch finanziert werden können. Dann aber wurden die Begehrlichkeiten immer größer. Dann wurde die Inflation hinaufgetrieben. Das hat dann die Bereitschaft zu eigener Anstrengung und eigener Leistung immer mehr reduziert. Dann gab es immer weniger wirtschaftliche Aktivitäten. Dann gingen auch die Öleinnahmen zurück, weil Sozialisten immer das Geld zum Konsumieren (das sie "Wohlfahrt" nennen) und nie zum Investieren etwa in eine Erneuerung der Produktionsanlagen verwenden, und weil ausländische Investoren vertrieben worden sind.

Dort könnten sie auch sehen, wie dumm Eingriffe in Preise sind. Entweder man leert dadurch immer noch mehr die Staatskassen und füllt sie mit weiteren Schuldscheinen. Oder aber man produziert Knappheiten, wenn man den Verkäufern Preiserhöhungen verbietet. Es wird dann letztlich kaum mehr etwas zu den von einer sozialistisch-populistischen Obrigkeit festgesetzten Preisen produziert, geliefert, gebaut. Ob es Brot, Benzin oder Wohnungen sind.

Sozialismus produziert Mangel an Produkten wie Dienstleistungen – dafür vermehrt er rapid die Warteschlangen vor Bäckereien oder Tankstellen, auch wenn es dann dort oft nichts mehr gibt. Während man sich dort "nur" ein paar Stunden anstellen muss, muss man sich für preisgeregelte Wohnungen in sozialistischen Ländern oft Jahre anstellen. Osteuropäer haben auch noch gut in Erinnerung, dass sie noch nach dem Zahlen des Kaufpreises bis zu 15 Jahre warten mussten, um dann eine Klapperkiste auf vier Rädern und mit zweitaktigen Motoren zu bekommen, die sich Trabant oder Wartburg nennt.

Das Verblüffende aber ist, dass Menschen immer wieder auf die Versprechungen sozialistischer Rattenfänger hereinfallen, die ihnen ein Gratis-Schlaraffenland versprechen, wenn man sie nur wählt.

Noch schlimmer ist, dass dann die Erholung und Sanierung am Anfang durchaus schwer ist, dass die Menschen empört sind, wenn sie für die Waren halt die Marktpreise zahlen müssen, die ein Bäcker für Mehl zahlen muss, die eine Tankstellenfirma für Benzin zahlen muss – weil sie halt sonst keines bekäme.

Und das besonders Tragische ist: Eine Volkswirtschaft ist viel leichter ruiniert als wieder aufgebaut. Das haben etwa die Menschen in den früheren sozialistischen Ländern unter der Dominanz der Union der sozialistischen Sowjetrepubliken bitter lernen müssen, die noch nach mehr als 30 Jahren trotz einer tollen Aufholjagd einen deutlichen Rückstand etwa gegenüber Österreich haben, obwohl sie in der Zwischenkriegszeit zum Teil besser dagestanden sind.

Gegenüber dem Sozialismus funktioniert sogar der Islam als Wirtschaftsmodell besser. So schlecht er auch funktioniert, selbst rein wirtschaftlich – es sei denn, er sitzt auf sprudelnden Ölquellen. Mit denen kann er immerhin besser umgehen als der Sozialismus.