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Von Scharia-Richtern und Nikolaus-Verteidigern

Von Scharia-Richtern und Nikolaus-Verteidigern

Manchmal ist der Zufall eindeutig der beste Regisseur. Das hat sich in diesen Sommertagen wieder einmal eindrucksvoll bestätigt. Da gab es zwei völlig voneinander unabhängige Ereignisse, die aber letztlich doch in einem engen Zusammenhang stehen.

Zuerst wurde das skandalöse Urteil des Wiener Landesgerichts für Zivilrechtssachen ruchbar: Es hat nämlich ein Urteil nach der islamischen Scharia bestätigt. Weit ist es gekommen in unserem Land, wenn hierzulande nicht mehr die österreichischen Gesetze, sondern die Regeln eines mittelalterlichen Religionsstifters gelten. Diesmal ging es nur um eine exorbitante Geldstrafe, die bestätigt wurde. Was kommt als nächstes? Wird das Abhacken einer Diebeshand bestätigt? Oder die Steinigung einer unbotmäßigen Frau? Man kann nur hoffen, dass sich nicht noch mehr Richter finden, die die Scharia über unsere weltlichen Paragraphen stellen.

Wie abgehoben dieses Urteil ist, wurde fast unmittelbar nach Bekanntwerden dieses Justizskandals bestätigt. Da wurde nämlich eine OGM-Studie zu den Grundwerten der Österreicher präsentiert. In der haben 85 Prozent der Befragten zu Protokoll gegeben, dass die österreichischen Gesetze über religiösen Vorschriften zu stehen haben. Und das hat sicher nichts mit einer Säkularisierung der Gesellschaft zu tun, sondern mit dem äußerst korrekten Verständnis der Bevölkerung, dass unsere Rechtsordnung weltlich ist und unverrückbar so zu sein hat. Eine Einstellung, die man sich eigentlich von 100 Prozent der Richter erwarten sollte. Denn ein Richter, der das nicht so sieht und islamischen Vorschriften den Vorzug vor unseren Gesetzbüchern gibt, hat seinen Beruf verfehlt. Als nächstes sanktioniert er womöglich noch Urteilssprüche nach dem Hexenhammer?

Die zitierte OGM-Studie – sie ist übrigens der Integrationsministerin Claudia Plakolm zu verdanken – ist nicht nur wegen des Scharia-Falls wichtig. Darüber hinaus gibt sie nämlich interessante Aufschlüsse darüber, wie stark die Österreicher christliche Symbole und Feste als einen Teil ihrer Identität und der Identität des Landes empfinden – auch wenn sie sich immer häufiger von den Kirchen abwenden.

Mehr als zwei Drittel sind dafür, dass in den Klassenzimmern das Kreuz hängt – was vielen linken Kreuz-Abhängern zu denken geben sollte.

Und der Wiener Stadtverwaltung, die sich zwar gern zum Fastenbrechen am Ende des Ramadan drängt, aber verbietet, dass der Nikolaus in die Kindergärten kommt, weil sich ja die moslemischen Kinder beleidigt fühlen könnten, richtet die Studie auch etwas aus: Wir wollen unsere christlichen Feste nicht einer falsch verstandenen Rücksichtnahme auf eine unserer Kultur fremde religiöse Ideologie opfern, die noch dazu gegenüber den christlichen Kirchen, Werten und Gläubigen weder Respekt noch Toleranz kennt. Beeindruckende vier Fünftel der Befragten gaben nämlich zu Protokoll, dass sie es für wichtig halten, dass in den Kindergärten und Schulen Nikolaus, Ostern und Martinsfest ihren Platz haben.

Besonders bemerkenswert ist, dass in beiden Fällen, beim Kreuz und bei den Festen, betont wird, dass es keinen Unterschied machen dürfe, ob die Mehrheit der Kinder Christen sind oder nicht. In den Pflichtschulklassen in Wien ist ja schon häufig der Islam die vorherrschende Religion. Doch die Studie zeigt deutlich: Die Menschen wollen, dass die Zuwanderer nicht uns ihre Lebensart aufdrängen, sondern vielmehr unsere Werte akzeptieren oder zumindest respektieren.

Man kann der jungen VP-Ministerin ein gewisses Geschick nicht absprechen. Denn eingebaut sind diese doch überraschenden Ergebnisse in das allgemeine Bild der österreichischen Grundwerte von Freiheit, Sicherheit, Familie, Selbstbestimmung und Gleichbehandlung. Darüber haben sich natürlich alle gefreut - und deshalb haben sogar die verbliebenen Willkommenskultur-Apostel  nicht gleich über die "hetzerischen" Fragen zu Kreuz und Nikolo gewettert. Sogar bei der politisch völlig inkorrekten Tatsache hat niemand Zeter und Mordio geschrien, dass mehr als 90 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass Zuwanderer, die sich nicht bemühen, sich den österreichischen Grundwerten anzupassen und die auch die deutsche Sprache nicht lernen, besser woanders leben sollten.

90 Prozent – da kann keine Partei mehr glauben, dass ihre Wähler anders denken. Das könnte langsam doch viel Verlogenheit, falsch verstandene Liberalität und übertriebenes Multi-Kulti-Getue aus der Diskussion entfernen. Wenn Claudia Plakolm das gelingt, wäre ihr und uns zu gratulieren.