
Wunderliches zum Sommerausklang
In diesem zu Ende gehenden Sommer gibt es allerlei zum Wundern. Manchmal ist dabei nicht ganz klar, ob man darüber eher lachen oder weinen soll.
- Da passieren ständig schreckliche Unfälle mit E-Scootern, vor zehn Tagen starb ein nur 14jähriges Mädchen. So wie bereits bei Bekanntwerden der traurigen Unfallbilanz mit diesen Elektrorollern (2024 gab es sieben Tote und 7500 Verletzte) wurde aufgrund dieser Tragödie wieder eine Helmpflicht gefordert. Unglaublicher Kommentar des grünen Verkehrsklubs VCÖ: Das gehe keinesfalls, denn damit würde die Zahl der Nutzer sinken, schließlich seien die meisten E-Scooter Leihgeräte und wer wolle schon einen fremden Helm tragen. Eine Helmpflicht wirke somit der Verkehrswende entgegen und konterkariere die Klimaziele. So ist das also: Für die Grünen sind Menschenleben weniger wichtig als ihre verbohrte Klima-Religion. Entlarvend zynisch.
- Da hat der Verkehrsminister angekündigt, dass er die Elektro-Mopeds von den Radwegen endlich auf die Fahrbahn zwingen will (zumindest hat er "erste Schritte" für den Herbst angekündigt). Diese Gefährte werden hauptsächlich von den Essenszustelldiensten eingesetzt und in den meisten Fällen könnte man annehmen, dass sie von jungen Männern gefahren werden, die vorher nur auf Straßen des Wilden Westens unterwegs waren. Ihr Gewicht, die Geschwindigkeit (die die erlaubten 25 km/h auf Radwegen meistens übersteigt) und ihre Lautlosigkeit machen diese Mopeds für Fußgänger – und da besonders für Kinder und alte Menschen – zu einer großen Gefahr. Deshalb die Hanke-Initiative. Doch der Aufschrei der Zustelldienste ist groß – und auch entlarvend: Da werden wir womöglich unseren Fahrern noch einen Führerschein zahlen müssen, war zu hören. Das sollte den Verkehrsminister zum Nach- und Weiterdenken bringen: Wäre es nicht wunderbar, wenn alle, die auf zwei oder mehr Rädern am Verkehr teilnehmen, zumindest eine Grundkenntnis der Verkehrsregeln nachweisen müssten?
- Da versucht die FPÖ, die Regierung lahmzulegen (was insofern eigenartig ist, weil sie ihr ohnehin immer vorwirft, dass sie wenig bis nichts tut) und überschwemmt jedes Ministerium mit 2175 Fragen auf 228 Seiten, bei denen es – nicht zum ersten Mal - um die Finanzierung von NGOs geht. Leider geht es der FPÖ wohl gar nicht um das äußerst wichtige Thema – das zeigt ihr Geschludere: Da listen die Blauen 4,3 Milliarden-Ausgaben auf, von denen allerdings 3,3 an Universitäten geflossen sind. Oder sie fragen nach der grünen Parteiakademie FREDA – die aber so wie alle (auch die blaue!) Parteiakademien ganz legal Steuergeld bezieht. Doch dann plötzlich findet sich ein nicht uninteressantes Detail. FREDA bekam auch zwei Zahlungen vom früheren grünen Gesundheitsminister Rauch: Er schickte Beamte dorthin zu Schulungen – Thema: "Politisch Verhandeln". Bei den Grünen kann man das sicher besonders gut lernen.
- Da gab es ein dreitägiges Symposium einer "Festspiel Academy 2025", das Teil eines Forschungsprojekts namens FRAUEN*.FESTSPIELE.SALZBURG ist, das sich so definiert: "Anspruch ist es, die (Nicht-)Präsenz von Frauen* — als Organisatorinnen, Komponistinnen, Autorinnen, Dirigentinnen und Regisseurinnen — bei den Salzburger Festspielen aufzuarbeiten, patriarchalisch geprägte Strukturen, Diskriminierungs- und Ausschlussmechanismen transparent zu machen, sowie ästhetische Strategien, mit denen tradierte Frauenbilder in Festspiel-Aufführungen bestätigt oder befragt wurden, zu analysieren." Eine der Hauptfragen: "Was wurde bei den Salzburger Festspielen bislang zu Gender, Gleichstellung und Diversität geleistet?" Offensichtlich nichts, denn "es ist ein patriarchalisch-kapitalistisches weißes System" (laut einer der Forscherinnen). Nun: Das Patriarchalische wollen die "Frauen*Forscherinnen" – na klar! - mit einer Quote wegbringen. Da lässt sich vorhersagen, dass damit auch gleich das Kapitalismus-Problem behoben wird. Denn wenn es Quote statt Qualität gibt, wird sich das zahlungskräftige Publikum (=Kapitalisten) rasch verlaufen. Und an dem bösen Weiß-Sein der Festspiele sind die Woken selbst schuld: Sowohl der Mohr im "Rosenkavalier" als auch Othello müssen heutzutage weiß sein, denn dass sie schwarz geschminkt werden, darf ja nicht sein.