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Das größte Drama für Europa – und die Kirche

Das größte Drama für Europa – und die Kirche

Vor ein paar Jahrzehnten sind noch haufenweise linke Dummköpfe vulgo Zukunftsforscher herumgelaufen und haben die Überbevölkerung als größte Bedrohung der Zukunft des Planeten "erkannt". Sie haben damals auch gleich die Schuldigen daran an die Wand genagelt: Das seien die katholische Kirche mit ihrem Kampf gegen die Abtreibung und der damalige Papst mit der Ablehnung der Anti-Baby-Pille. Heute wissen wir: Wie falsch sind sie doch gelegen! Und wie anders schaut doch die Welt inzwischen aus! Längst hat zumindest Europa, aber insbesondere auch die katholische Kirche das absolut gegenteilige Problem, während die linken Zukunftsforscher ihre einstigen Prophezeiungen stillschweigend entsorgt und seit den Neunziger Jahren (mit einem Teil der Kirche im Schlepptau) ein – angeblich von den Menschen verursachtes – "Verbrutzeln" des Planeten als neues Lieblingsthema gefunden haben. Und auch da vergessen sie inzwischen schon wieder, dass viele ihrer diesbezüglichen Prophezeiungen wie das Über-die-Ufer-Treten der Weltmeere den Wahrheitsbeweis bereits total verfehlt haben.

Aber zurück zur Bevölkerungsentwicklung: Bei der globalen Entwicklung gibt es zwar zweifellos noch einige Jahrzehnte eine Vermehrung der jetzt über 8 Milliarden Menschen. Diese wird nach  nunmehrigen Schätzungen bei rund 10 Milliarden einen Höhepunkt erreichen, während die einst prophezeiten Horrorzahlen von 11 bis 13 Milliarden ebenfalls stillschweigend entsorgt worden sind. Diese deutlich geringer gewordene Zunahme spielt sich ganz überwiegend in Afrika, in islamischen Ländern und in Indien ab. Noch viel mehr sind die Zukunftsforscher in Hinblick auf die Ernährung dieser zunehmenden Menschenanzahl mit ihren Katstrophenszenarien falsch gelegen. Es gibt heute dank der modernen Landwirtschaft, dank Chemie und Kunstdünger trotz der Bevölkerungszunahme kaum noch Hungersnöte in der Welt, die ja jahrtausendelang Hauptgeißel der Menschheit gewesen sind.

Etwas wirklich Dramatisches spielt sich aber in Europa ab. Denn dort geht der Trend ins totale Gegenteil. Der alte Kontinent ist wirklich alt geworden. Die Zahl der autochthonen Europäer schrumpft rasch. Sie würde das auch dann noch tun, würde Donald Trumps und Herbert Kickls Freund in Moskau nicht für die Ermordung Hunderttausender Menschen sorgen.

Die Ursache ist eindeutig: Die Babyboomer und ihre Nachfahren haben das Kinderkriegen so stark unterlassen, dass es heute in fast ganz Europa ein Übermaß an Pensionisten und einen Mangel an Arbeitskräften gibt, dass das Krachen der Pensions-, Gesundheits- und Pflegesysteme längst zum größten Zukunftsproblem geworden ist, welches selbst dann kaum noch bewältigbar wäre, hätten die jetzt in die Pension überwechselnden Babyboomer nicht gleichzeitig ihren wenigen Nachfahren auch noch einen riesigen Schuldenberg hinterlassen.

Angesichts dieser beängstigenden Situation sollte man eigentlich annehmen, dass Europas Regierungen und die Europäische Union rund um die Uhr Regierungsklausuren und Gipfelkonferenzen veranstalten, um sich dem Aussterben der Europäer entgegenzustemmen. Denn vor allem die Zeit bis zum endgültigen Aussterben wäre für die letzten noch lebenden Europäer eine qualvolle und elendige. Doch weit gefehlt, außer dem gelegentlichen Halbsatz mit der noblen Umschreibung, dass es (halt auch) ein "demographisches Problem" gebe, findet sich nichts auf der Tagesordnung von Politik, Medien, Wissenschaft und Gesellschaft. Von der Kulturszene ganz zu schweigen.

Was an sich nicht ganz unverständlich ist, denn leichte oder zum linken Zeitungeist passende Lösungen drängen sich nicht gerade auf. Denn dass die etliche Jahre von Angela Merkel und anderen Linken propagierte "Lösung" nicht funktioniert, die aussterbenden Europäer durch Moslems und Afrikaner zu ersetzen, haben inzwischen sogar etliche Sozialdemokraten begriffen. Diese "Lösung" würde nämlich höchstens dann funktionieren, würde man auch hinnehmen, dass sich die Zustände in Europa denen in den islamischen und afrikanischen Herkunftsländern der Zuwanderer anpassen. Absurd wäre jedenfalls der Glaube, dass sich ein Europäer mit dem riesigen Hintergrund von zweieinhalb Jahrtausenden kultureller, genetischer, christlich-jüdischer, griechisch-philosophischer, rechtsstaatlicher, marktwirtschaftlicher, wissenschaftlicher, leistungsorientierter Prägung durch einen Zuwanderer ohne all diese Prägungen ersetzen ließe.

Als erster Schritt wäre es jedenfalls dringend notwendig, sich mit den grundlegenden Fakten und ihren unweigerlichen – weil mathematisch voraus-determinierten – Folgen zu beschäftigen. Jede Therapie setzt einmal eine ehrliche Diagnose voraus.

Deren wichtigster Kern ist ein Blick auf die europäischen Geburtenraten. Diese bewegen sich in den einzelnen Ländern zwischen 1,06 und 1,81 Kindern pro Frau. Wenn dieser Trend der letzten Jahrzehnte anhält, dann wird es ja nach Land zwar unterschiedlich lange dauern, aber am Ende werden sie alle aussterben. Denn zur Erhaltung einer Gesellschaft sind logischerweise zwei Kinder pro Frau nötig (eigentlich 2,1, sterben doch manche im Kindesalter oder bleiben unfruchtbar). Wenn aber in der ersten Generation zu wenige Frauen beziehungsweise Mädchen geboren werden, werden es in der zweiten noch viel weniger sein.

Österreich liegt in dieser Tabelle des Aussterbens mit 1,32 noch schlechter als der EU-Schnitt mit 1,38 Kindern pro Frau. Dabei sind in diesen Zahlen schon die vielen zugewanderten Frauen inkludiert, die deutlich überdurchschnittlich gebärfreudig sind (die es in vielen Subkulturen auch sein müssen).

Da ist es nur logisch, wenn auch dem Bundesheer die Soldaten ausgehen und man jetzt versucht, mit weit überdurchschnittlichen Gehältern junge Männer anzulocken – und auch Frauen, nicht zuletzt weil es an Männern mangelt. Aber Nachwuchsmangel gibt es auch in vielen anderen Bereichen, so in praktisch allen Handwerksberufen wie auch bei den Lehrern sowie bei technischen und naturwissenschaftlichen Berufen. Überschüsse gibt es nur bei Absolventen von ziemlich unbrauchbaren, wenn auch netten Studien wie Theaterwissenschaft, Soziologie, Politologie, Genderologie, Publizistik, Geschichte oder Philosophie.

Schockierend muss der Blick auf die Länder-Statistik besonders für die katholische Kirche sein. Denn ausgerechnet die traditionell katholischen Länder Italien, Polen, Litauen, Spanien und Malta stehen da heute ganz am Ende der Geburtenfreudigkeit. Im Gegensatz zum Kampf der Kirche gegen Abtreibungen und zu ihrer geringen Begeisterung für Empfängnisverhütung werden ausgerechnet in den katholischsten Ländern am wenigsten Kinder geboren. Das beweist zwar, dass die tausendfachen Attacken auf den Papst als Schuldigen an einer Überbevölkerung totaler Unsinn sind, das erklärt aber noch nicht die Ursachen.

Daneben liegen jedenfalls auch jene Linken, die meinen, man müsste den Weg von Schweden und jenen Ländern gehen, wo Mütter ihre Kinder fast rund um die Uhr in Horten und Kindertagesstätten abgeben können. Denn das "Musterland" Schweden hat ebenfalls mit 1,45 nur eine sehr mittelmäßige Geburtenzahl; es muss 19 anderen europäischen Ländern zusehen, wo pro Frau mehr Kinder in die Welt gesetzt werden. Deutlich besser liegt das tagtäglich viel gescholtene Ungarn mit 1,55 Kindern. Zwar ist auch dieser Wert alles andere als berauschend, aber Ungarn hat mit der massivsten "pronatalen" Politik Europas in den letzten drei Jahrzehnten immerhin eine eindeutige Stabilisierung und sogar eine leichte Trendwende geschafft. Was den meisten anderen nicht gelungen ist.

Ungarn hat das durch eine Fülle großzügiger Förderungen für Familien mit drei und mehr Kindern geschafft. Kreditrückzahlungen werden bei der Geburt des dritten Kindes erlassen, es gibt Steuerbegünstigungen für solche Familien und spürbare Unterstützung bei der Anschaffung von Wohnungen, Häusern und familiengerechten Autos. Bezeichnendes Detail am Rande: Solche Autos mit drei Sitzreihen werden von der europäischen Autoindustrie kaum noch produziert, die ja von der EU gezwungen worden ist, sich (statt auf Familienautos) auf die Rettung des Planeten zu konzentrieren – und damit die eigene Metakrise zu beschleunigen.

Noch besser als Ungarn liegen nur sechs andere Länder Europas. Dazu gehören Frankreich mit seinem hohen Moslemanteil und kleinere Länder im Südosten Europas wie Bulgarien, Georgien, Serbien und Montenegro. Das sind außer Frankreich durchwegs arme Länder. Das führt – wie etwa auch der Blick auf Afrika – zur Erkenntnis einer Korrelation zwischen Armut und Kinderreichtum.

Das ist zweifellos ernüchternd. Aber genauso ist auch noch ein zweiter Zusammenhang zu erkennen, der aber politisch inkorrekt ist und daher nie angesprochen wird: Das sind, so wie eben auch Ungarn, durchwegs kleine Länder, die – wohl gerade deshalb – einen sehr hohen nationalen Überlebens- und Identitäts-Willen haben.

Patriotismus, der Wunsch zum nationalen Überleben, ein positives Heimatgefühl dürfte also neben finanziellen Anreizen wie in Ungarn ein zweites relevantes Motiv sein, mehr Kinder in die Welt zu setzen. Das wird zusätzlich plausibel, wenn man bedenkt, wie eng Heimat und Familie gedanklich und emotional zusammenhängen, wenn man sich bewusst macht, dass in allen Ländern mit deutlich besserer Geburtenrate die Verhöhnung von Patriotismus oder Kinderzahl-Förderung als Heimattümelei oder "Nazi" völlig undenkbar ist, was in Deutschland und Österreich hingegen ständig zu hören ist.

Und noch eine letzte Korrelation fällt auf: Jene Länder mit höherer Geburtenrate sind nicht gerade jene, wo Schwule in all ihren Varianten und Vorlieben durch Aufmärsche und Dominanz in politischen und medialen Debatten auffallen ...

Aber vorerst ist Europa ja nicht einmal bereit, nach Ursachen und Zusammenhängen der eigenen Aussterbensperspektive zu suchen. Diese Perspektive wird viel lieber überhaupt ignoriert und verleugnet.