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Der Herr Wiederkehr und die linke Manipulation der Lehrer

Der Herr Wiederkehr und die linke Manipulation der Lehrer

Ich gebe zu, geglaubt zu haben, dass sich nach Ausscheiden der Grünen und beim erstmaligen Einzug der Neos in die Bundesregierung manches bessern würde. Jedoch: Nach fast einem Dreivierteljahr ist die Enttäuschung über die Neos groß. Die Österreicher sehen keine einzige große Wirtschafts- oder Finanz-Reform in der Regierung, geschweige denn eine, die man als liberal bezeichnen könnte. Vom pinken Verwaltungsreform-Staatssekretär haben die meisten bisher nur mitbekommen, dass es ihn gibt und er einen Dienstwagen und ein großes Büro hat. Akzeptabel und herzeigbar agiert – mit zwei Ausnahmen – bisher nur die Außenministerin. Die wirklich ganz große Enttäuschung ist aber Bildungsminister Christoph Wiederkehr.

Zuerst hat er sich der Gratisverteilung von Binden und Tampons in den Schulen berühmt – was sich dann in Wahrheit als Werbeaktion einer Drogeriekette entpuppt hat. Auch das Argument, dass diese Dinge für Frauen unverzichtbar notwendig sind, überzeugt nicht. Denn es gibt noch eine ganze Menge an anderen Dingen, die für Mädchen UND Burschen ebenfalls unverzichtbar sind – die von der Winterjacke bis zu den Schuhen reichen ­– und deren Anschaffung für so manche Familie etwas mühsamer als die von Tampons ist. Die aber dennoch nicht an den Schulen verteilt werden. Oder wird er da jetzt auch für Werbeaktionen zugunsten solcher Produkte die Schultore öffnen lassen? Oder tut er das nur dort, wo die lauten linken Radikalfeministinnen für ein Unternehmen Druck machen? Ganz besonders übel ist, dass er zwei linken Medien PR-Auftritte vor der Lehrerschaft finanziert.

Manche hatten gehofft, dass Wiederkehr den leserfeindlichen Unsinn des in Schulen verbreiteten Genderns beenden würde. Aber da auch das bei linken Kampffeministinnen gar nicht gut ankäme, rührt er im Gegensatz zu einem Teilrückzug der deutschen Regierung vom Gendern diese Frage nicht an. Dabei hat Wiederkehr ständig getrommelt, wie sehr er sich um die Integration der vielen Migrantenkinder und die Verbesserung ihrer Deutschkennnisse bemühen werde. 

Er will zwar jetzt die Sommerschule für all jene verbindlich machen, die während des Schuljahres Probleme mit der deutschen Sprache haben. Aber er hat sich vor der Verkündung des an sich gar nicht so dummen Projekts nicht mit den wichtigsten Fragen befasst:

  • Woher soll das Geld für das Projekt kommen?
  • Wie bringt er die Lehrergewerkschaft dazu zuzustimmen? Schließlich dürften die langen Ferien für viele Lehrer ein Motiv gewesen sein, den Lehrerberuf zu ergreifen – und dieses Motiv ist dann doppelt stark, wenn Lehrer selber Kinder haben …
  • Eine solche Zustimmung scheint nach dem für die Lehrer bitteren Lohnabschluss doppelt unwahrscheinlich.
  • Hat Wiederkehr überhaupt schon ausreichend untersucht, warum sich der Ansturm auf die schon bisher angebotenen, aber freiwilligen Sommerschulwochen in so engen Grenzen gehalten hat?
  • Daher muss man letztlich sehr ernsthaft in Frage stellen, ob Wiederkehr über jene Familien, deren Kinder unter schwachen Ausreden der Sommerschule fernbleiben, künftig wirklich strenge Strafen verhängen lässt – oder ob die Schulverwaltung es am Ende nicht doch stillschweigend hinnimmt, dass vielen die Ferien etwa in Syrien und Afghanistan wichtiger sind als das Deutschlernen, also Ferien in jenen entfernten Ländern, aus denen sie angeblich nach Österreich flüchten mussten. Oder die Zwangsverheiratung ihrer Kinder mit einem unbekannten türkischen Partner ...

Auch wenn man es wohl nur schwer wissenschaftlich beweisen kann, so scheint doch ziemlich sicher zu sein, dass für das Deutschlernen der Migrantenkinder die komplette Abschaffung des Genderns mehr brächte als die teuren Sommerschulen. Denn viele Texte sind durch das Gendern geradezu unleserlich. Mit einem einzigen Erlass könnte Wiederkehr für die Schulen die Skurril-Floskeln "Schüler und Schülerinnen", "SchülerInnen", "Schüler:innen", "Schüler_innen", "Schüler*innen" oder gar "Lernende" und "Studierende" (für Schüler, die oft weder lernen noch studieren) eliminieren und die Rückkehr zur deutschen Sprache anordnen.

Wie viel leichter wäre danach für migrantische Österreicher das Lesen deutscher Texte! Eine solche Rückkehr zur deutschen Sprache würde überdies zum Unterschied von der Sommerschule keinen einzigen Euro kosten.

Seine allerjüngste Aktion hat Wiederkehr nun endgültig als Minusmann und als in der Wolle gefärbten Linken entlarvt (was freilich nach der harmonischen Zeit im Wiener Rathaus als Schoßhund der Rathaussozialisten auch nicht sonderlich überraschend ist): Er zahlt drei eindeutig sehr weit links stehenden Medien viel Steuergeld – wobei die Höhe noch geheim gehalten wird –, um die Lehrer dafür acht Stunden lang bei einem "Tag der Medienkompetenz" zu indoktrinieren.

Zwar ist die Teilnahme der Lehrer scheinbar freiwillig, aber sie wird den Lehrern als "Fortbildung" angerechnet. Und eine solche ist verpflichtend. Überdies geht es offenbar nicht nur um den jetzt stattfindenden "Tag der Medienkompetenz", sondern es werden auch schon "praxisnahe Materialien", "interaktive Arbeitsblätter" und so weiter vorbereitet, so dass klar ist, Ziel der ministeriellen Steuergeldverschwendung sind nicht nur die Lehrer, sondern auch die Schüler.

In Wahrheit sind es eigentlich nur zwei Medien – "Der Standard" und der ORF –, aber man versucht halt, mit einem billigen Trick daraus drei zu machen, um der Sache wenigstens einen Hauch eines Pluralismus-Anstriches zu geben. Denn der ORF tritt bei dieser Wiederkehr-Aktion einmal als "Ö3" und einmal als "ORF News" auf.

Wobei die getrennte Nennung von "Ö3" als Veranstalter jedenfalls eine zusätzliche Absurdität darstellt, soll doch das Ganze laut Vorbericht im "Standard" Themen gewidmet sein wie "Was macht Qualitätsjournalismus aus?" Also jetzt wissen wir endlich, was für Wiederkehr Qualitätsjournalismus ist. Aber immerhin serviert der Minister den Lehrern auch etwas zum Lachen – wenn auch eher unfreiwillig ...

Man ahnt auch bei vielen anderen Themen des Steuergeld-Vernichtungstags schon jetzt, was da verbreitet werden wird. Wetten, dass alle Zuhörer etwa nach dem Tagesordnungspunkt "Wer verbreitet Desinformation? Wie recherchieren Investigativ-Journalisten wirklich?" überzeugt sein werden (oder genauer gesagt: überzeugt sein sollen): Nur Standard- und ORF-Konsumenten werden wirklich informiert. Nicht zu vergessen den besonderen Akzent auf Ö3. In allen anderen Medien wird man hingegen desinformiert, also bewusst angelogen. Man hat ja offenbar ganz bewusst keinen einzigen Journalisten aus einem anderen Medium eingeladen. Das ist freilich auch irgendwie zu verstehen: Da hätte man ja die fette Beute teilen müssen ...

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird man beim angekündigten Thema "Investigativ-Journalisten" auch nie erfahren, wie diese selbsternannten Edeljournalisten wirklich arbeiten, die es erstaunlicherweise nur bei linken Medien gibt:

  • Wer hat ihnen etwa die teuren Kosten für einen Lauschangriff auf Ibiza gezahlt?
  • Welche Geheimdienste bedienen sie selektiv mit Material?
  • Wie oft haben ihnen WKStA-Staatsanwälte rechtswidrig vertrauliche und einseitig ausgewählte Gerichts- und Polizeiakten zugespielt?
  • Wie oft haben sie ausgerechnet mit einem zweifelhaften Ex-Politiker kooperiert wie dem von seiner eigenen Partei hinausgeschmissenen Peter Pilz?
  • Und wie oft hat sich später schon herausgestellt, dass "Investigativ-Journalisten" von jemandem hineingelegt worden sind?

Mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit werden die Teilnehmer des Indoktrinationstages auch zu folgenden Themen nichts erfahren:

  1. Wie wichtig die Internet-Medien aller Art für Meinungsfreiheit, Informationsfreiheit und Pluralismus sind;
  2. was für ein großer Durchbruch Richtung Freiheit und Demokratie es ist, dass nicht mehr nur wenige, noch dazu staatsabhängige Medien als Gatekeeper festlegen können, was die Bürger erfahren;
  3. dass die von allen Haushalten und Unternehmern zu zahlenden Zwangsbeiträge für den noch dazu immer weniger genutzten ORF ein demokratiepolitischer Skandal erster Ordnung sind, während immer öfter traditionelle Printmedien zusperren müssen;
  4. wann zuletzt in einem der den Wiederkehr-Tag veranstaltenden Medien ein positiver Satz über Sebastian Kurz, Herbert Kickl oder Donald Trump zu hören oder lesen war;
  5. wann zuletzt dort einer der vielen wissenschaftlichen Kritiker der These von der "menschengemachten" Klimaveränderung ein Interview geben oder sonstwie seine Erkenntnisse weitergeben durfte;
  6. warum bei einem deutschen Zwangsgebührensender eine Journalistin hinausgeworfen worden ist, weil sie einen kritischen Beitrag über die Folgen der illegalen Massenmigration gestaltet hatte, während hunderte peinlich unkritisch die Migration bejubelnde Beiträge problemlos gesendet werden konnten;
  7. warum der ORF, um ein ganz aktuelles Beispiel zu nennen, nicht in den letzten Stunden über den atemberaubenden Fall berichtet hat, dass eine deutsche SPD-Bürgermeisterin offenbar von ihrer migrantischen Adoptivtochter niedergestochen worden ist, was einerseits nicht ins ständig verbreitete "Femizid"-Narrativ passt, und was andererseits den anfangs sofort verbreiteten Verdacht widerlegt, dass da böse Rechte dahinterstünden;
  8. warum wohl die Direktorin der "Beobachtungsstelle für Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen in Europa" mit Sitz in Wien zu dem Schluss gekommen ist, dass "Christen für Medien Freiwild" sind?
  9. wie massiv in Österreich aus Steuer- und Gebührengeldern willfährig gemachte Medien mit – inhaltlich völlig überflüssigen – Inseraten und Kooperationen bedacht werden, wohlgemerkt zusätzlich zu den vom ORF bei jedem Haushalt einkassierten Zwangsgebühren;
  10. warum das Imperium der Gemeinde Wien mehr Steuergeld für solche Medienbeeinflussung ausgegeben hat als alle anderen Bundesländer zusammen;
  11. wie lange ein Medium wie etwa der "Falter" überleben könnte, würden solche Gelder nicht fließen;
  12. wie sehr die klassischen Medien von immer den gleichen Nachrichtenagenturen abhängig sind;
  13. wie es den von seinen Kunden teuer bezahlten PR-Agenturen immer wieder gelingt, die klassischen, sich für seriös haltenden Medien zu beeinflussen – siehe die jüngsten Aussagen des Peter Hochegger;
  14. welche Nachrichten und Fakten der ORF aus ideologischen Gründen verschweigt und damit zu manipulieren versucht – etwa die ethnische oder religiöse Herkunft von Tätern;
  15. warum ein Minister, der selber bei dieser Veranstaltung auftritt und diese teuer aus Steuergeldern bezahlt, für diese Kooperation ausgerechnet zwei sehr linke Medien ausgesucht hat;
  16. warum dieser Minister nicht versucht hat, statt dessen etwa den weitaus besten und einzig unabhängigen Medienexperten des deutschen Sprachraums, nämlich Norbert Bolz, für den "Tag der Medienkompetenz" zu engagieren;
  17. und ob Herr Wiederkehr die infame Strategie der Finanzierung nahestehender Medien durch Steuergelder in seiner Zeit in der Gemeinde Wien gelernt hat.

Fragen, Fragen, Fragen.

PS: Nur der Vollständigkeit halber: Die zwei eingangs erwähnten Fälle, wo auch Außenministerin Meinl-Reisinger problematisch agiert hat, betrafen beide Male ihren Umgang mit Botschaftern. Das eine Mal blieb sie völlig untätig, als zwei Botschafterinnen der Republik öffentlich gegen die Politik von Ministerin und Regierung agitiert hatten. Das andere Mal hat Meinl-Reisinger nach allem, was man weiß, überreagiert, als sie einen Botschafter zum Rücktritt gezwungen hat, weil er anonym pornografisch-sadomasochistische Texte ins Internet gestellt hat, obwohl solche "literarischen" Aktivitäten eigentlich eindeutig unter Meinungsfreiheit fallen und nicht verboten werden dürfen (so widerlich sie inhaltlich auch sein mögen).

Ich schreibe in regelmäßigen Abständen Kolumnen auf der Nachrichten- und Meinungsplattform Exxpress.