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„Das Leben wird immer teurer“

„Das Leben wird immer teurer“

Es ist zum dominierenden Dilemma der Politiker in allen westlichen Ländern geworden, aus dem sie keinen Ausweg finden. Überall ist folgender Satz bei den Wahlen der letzten Jahre das wichtigste Wahlmotiv gewesen: "Das Leben wird immer teurer, die Regierung tut zuwenig dagegen."

Besonders signifikant zeigen das US-Wahlanalysen. Sowohl der rechte Donald Trump im Vorjahr,  wie heuer der linkssozialistische New Yorker Zohran Mamdani und zwei gemäßigte demokratische Gouverneurinnen haben ihre Wahlen genau mit diesem Thema gewonnen. Das Absurde: Die einzige Maßnahme der US-Regierung, die wirklich inflationstreibend wirkt, hat Trump erst jetzt gesetzt: Das sind seine gigantischen Zollerhöhungen. In den bisherigen Wahlkämpfen gab es hingegen keinerlei Regierungs-Exzess.

Jenseits dieser absurden Zoll-Inflation (die Trump auch schon zu einer teilweisen Rücknahme der Zollerhöhungen gezwungen hat) bedeutet das, was Wahlen gewinnen lässt, ein Versprechen, das keiner der Gewählten halten kann. Die üblichen Therapien richten vielmehr noch größeren Schaden an.

Wenn Produkte wie Wohnungen oder Energie oder auch Lebensmittel teurer werden, ist das immer darauf zurückzuführen, dass sie knapp geworden sind – wodurch auch immer: etwa als Folge steigender Bevölkerungszahlen, einer radikalen Umweltpolitik oder eines Krieges. Die ausgelösten Preiserhöhungen sind unpopulär – sie sind aber auch sehr sinnvoll:  

  • Sie führen zu sorgfältigerem Umgang mit den Produkten;
  • Sie motivieren Investoren und Unternehmer dazu, mehr Wohnungen zu bauen, mehr Lebensmittel zu erzeugen, mehr Kraftwerke zu bauen;
  • Sie motivieren Konsumenten zu alternativem Verhalten (in der Pension aufs Land übersiedeln, Häuser besser isolieren, mehr Sonderangebote suchen).

Werden hingegen Preiserhöhungen verboten, dann bleiben Regale oft frei, Steckdosen stromlos und Tankstellen leer, dann finden junge Paare keine Wohnung.

Diese Konsequenzen will die Politik schon gar nicht. Deswegen werden immer öfter Preise subventioniert, wie etwa beim Strom in Europa. In vielen Drittweltländern werden sogar die Benzinpreise subventioniert – weil die Regierungen Angst haben, sonst von einer Revolution hinweggefegt zu werden.

Etwas Drittes gibt es nicht – oder erst dann, wenn Länder als Folge gegen die Wand gedonnert sind, wenn ihnen niemand mehr Geld borgen will. Erst dann, so ist zu befürchten, haben mutige wie vernünftige Lösungen eine Chance, ob das Margaret Thatcher in einem heruntergewirtschafteten Großbritannien, Ronald Reagan in den depressiven USA oder Javier Milei in Argentinien mit einer 220-prozentigen Inflation gewesen ist.

Es geht immer um die gleichen Notwendigkeiten: Abbau von Regulierungen, Verboten, Bürokratie und Vorschriften; mehr Wettbewerb; globale Handelsfreiheit; länger arbeiten, wenn die Menschen länger leben; mehr privat statt eines ineffizienten Staates.

Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".