Die Linke, die Wokeness und der Fußball
Die Fußballweltmeisterschaft in den USA, Kanada und Mexiko wirft jetzt schon große politische Schatten voraus. Sie könnte zu einem großen Propagandaerfolg für den internationalen Islam werden und zugleich Donald Trump ordentlich in die Zwickmühle bringen. Diese Schatten kommen insbesondere aus der nordwestamerikanischen Stadt Seattle, wo mehrere Spiele ausgetragen werden sollen, darunter auch jenes zwischen Iran und Ägypten.
Wann auch immer das fixiert worden ist: Das Projekt eines Pride-Matches hat jedenfalls zu einer heftigen Kontroverse geführt. Wird doch in beiden Ländern Homosexualität streng bestraft; von den anderen unter diesem Buchstabengewimmel gefeierten Aktivitätsformen gar nicht zu reden.
Die linken Stadt- und Bundesstaats-Führungen wollen sich dennoch – oder gerade deshalb – die Chance nicht nehmen lassen, für schwule Aktivitäten zu werben. Das bringt nun sowohl den veranstaltenden Weltfußballverband, wie auch Donald Trump in die Zwickmühle. Trump will einerseits die Weltmeisterschaft zu einem großen Prestigeerfolg nicht nur für die USA, sondern auch für sich selbst machen; und er muss verfassungsmäßig eigentlich auch für die Meinungsfreiheit der US-Bürger eintreten. Andererseits hat er seine Wahlerfolge nicht zuletzt der verbreiteten Ablehnung gegenüber der linken Woke-Bewegung und insbesondere der diversen LGBT-Aktivitäten zu verdanken; daher hat er diese Ablehnung auch stark in den Mittelpunkt seiner eigenen Politik gestellt. Daher könnte er es inneramerikanisch auch für seine eigene Propaganda nutzen, wenn linke Stadtverwaltungen die USA durch Schwulen-Feiern international blamieren sollten, die weltweit die USA als von woken Typen beherrscht und die islamischen Staaten als konsequente Verfechter der Heterosexualität zeigen würden.
Die Fifa wiederum ist durch dieses Projekt ebenfalls in einer Zwickmühle, wenn auch in einer anderen. Sie will einerseits den Fußball politikfrei halten, sie hat aber in der Vergangenheit toleriert, dass einige Spieler von ihren nationalen Verbänden – etwa dem deutschen – zum Tragen der schwulen Regenbogen-Binde gezwungen worden sind; und dass die britischen Fußballer längere Zeit aus Solidarität mit der linksradikalen "Blacklivesmatter"-Bewegung geschlossen die Knie gebeugt haben.
Trump wieder ist noch an einer anderen Weltmeisterschaftsfront in Bedrängnis. Er hat nach islamistischen Anschlägen ein striktes Einreiseverbot für Bürger von 19 islamischen und afrikanischen Ländern verfügt. Die Spieler und Betreuer aus diesen Ländern werden zwar jedenfalls Visa in die USA bekommen – hingegen die Fans aus jenen mit Einreisebann belegten Ländern entgegen den bisher üblichen Regeln bei Weltmeisterschaften nicht. Es ist noch offen, ob sich die Fifa und die nationalen Sportverbände das gefallen lassen, da ihnen dadurch ja bei den Spielen jede unterstützende Anfeuerung von den Rängen fehlen wird, während die gegnerischen Mannschaften diese sehr wohl genießen werden.
Auf der anderen Seite besteht bei Fans, aber übrigens auch Spielern aus Ländern wie eben Iran eine relativ große Wahrscheinlichkeit, dass einige davon abspringen und in den USA oder Kanada um Asyl ansuchen könnten. Allerdings könnten zweifellos die hohen Ticketpreise, die schon in der Vorrunde 600 Euro pro Spiel betragen können, und die beim Finale mindestens 4185 Euro betragen, zusätzlich zu den hohen Reisekosten abschreckend auf allzu viele Migrationswillige wirken (nur für ein sehr kleines Kontingent treuer Fans jedes teilnehmenden Fußballverbandes gibt die Fifa die Tickets billiger ab).
