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Die Virenkatastrophe

Die Virenkatastrophe

Italien hat 60 Millionen Einwohner. In der dortigen "Katastrophe" liegen laut Zivilschutzangaben von heute 20.692 Coronapatienten im Krankenhaus und 3.204 in Intensivbehandlung. Österreich hat 65.000 Krankenhausbetten und 2.500 Intensivbetten. Wenn man die angeblich dramatischen Zahlen aus Italien auf Österreich mit 8 Millionen Einwohnern (also um den Faktor 7,5 kleiner) umlegt, werden wir, wenn’s hier auch soooo schlimm wird, 2.759 KH-Patienten und 427 Intensivpatienten haben. Damit sind 4,2% der KH-Betten und 17% der Intensivbetten belegt. Damit ist dann das Gesundheitssystem kollabiert? Was erzählt man uns da?

Zu Italien

In Italien ist die durchschnittliche Lebenserwartung 82 Jahre. Das ist vergleichsweise viel. Das heißt, dass im Normalfall etwa 732.000 Personen pro Jahr sterben, das sind etwa 61.000 pro Monat.

Nun sind in den letzten zwei Monaten etwa 5.000 Personen mit einem zumindest behaupteten Nachweis von Coronavirus gestorben (ob daran oder damit sei jetzt mal dahingestellt). Angeblich ist die Testrate in Italien besonders niedrig. Und ja, das hat sich in einigen Hotspots, allerdings in den höchstentwickelten Regionen Italiens, abgespielt. Diese Toten waren überwiegend schon ziemlich krank und zum Todeszeitpunkt im Schnitt etwa 80 Jahre alt, damit waren sie mehr oder weniger in etwa in dem Alter, in dem man statistisch in Italien stirbt.

Ob sie also zusätzlich zu den "normalen" 61.000 Toten im Monat kommen, ob sie teilweise oder gar komplett schon darin integriert sind, ist jetzt mit den nur sehr fragmenthaft veröffentlichten Daten schwer zu sagen, statistisch aber auch völlig egal. Aber auch wenn alle diese Toten tatsächlich zu den normalen dazukommen, was die unwahrscheinlichste Variante ist, bedeutet das – wenn man von etwa 1.500 pro Monat ausgeht – eine Erhöhung um 2,4 Prozent. Das sollte ein System nicht an die Wand fahren lassen, wenn man es richtig nützt.

Italien hat im Jahr 2016 eine Grippewelle (ich weiß schon, ist ja gaaaar nicht vergleichbar) mit etwa 25.000 zusätzlichen Toten in drei Monaten erlebt. Das sind ca. 8.300 pro Monat und somit eine Erhöhung um 13,6 Prozent). Damals hat das Gesundheitssystem jedenfalls nicht versagt, es war wohl gut ausgelastet, aber von einer Katastrophe, die das komplette Wirtschaftssystem lahmlegt, war keinesfalls die Rede.

Warum konnte Italien vor 4 Jahren 25.000 Tote ganz beiläufig wegstecken und warum kollabiert es heute wegen bisher 4.500 Toter in einem ähnlichen Zeitraum? Zu Österreich Das Gesundheitssystem in Österreich steht ja nach den Informationen unserer Regierung auch unmittelbar vor dem totalen Zusammenbruch und muss gerettet werden, koste es, was es wolle.

Auch hier stellen sich mir Fragen: Die durchschnittliche Lebenserwartung für einen Mann in Österreich beträgt 80,48 Jahre, es sterben im Jahr etwa 85.000 Menschen (Statistik Austria), das sind im Monat etwa 7.100. Das durchschnittliche Alter der Corona-Toten in Österreich beträgt derzeit 80,5 Jahre, das heißt sie sind, wenn auch nicht statistisch aussagekräftig, aber doch knapp älter, als der Durchschnitt der sterbenden Österreicher.

Sind sie jetzt WEGEN Corona gestorben oder sind sie MIT Corona gestorben? Jedenfalls liegen sie ziemlich genau im statistischen Altersfenster, in dem man in Österreich nun mal stirbt. Es sind zwar (Gottseidank) erst wenige Fälle, die statistisch nicht wirklich aussagekräftig sind. Aber die Richtung deutet auf ein ganz normales Sterbealter hin, in dem man mit Corona stirbt (oder ohne). Es mag durchaus sein, dass die Opfer ohne Corona noch ein wenig zu leben gehabt hätten, allerdings werden wir das nie herausfinden.  Aber ist das wirklich ein Grund,

  • das Wirtschaftssystem völlig an die Wand zu fahren?
  • zig-tausende Unternehmen umzubringen?
  • hunderttausende Menschen in eine nicht notwendige Armut zu stürzen?
  • die demokratischen Errungenschaften, den Rechtsstaat und die Freiheitsrechte vom Tisch zu wischen?
  • die Polizei und das Bundesheer gegen die Bevölkerung in Stellung zu bringen um alle in den eigenen vier Wänden zu halten?
  • im Bundeskanzleramt unter dem Namen "digitaler Krisenstab" eine mit Polizisten verstärkte (Zensur-)Gruppe zu etablieren, die im Internet gegen unpassende Meinungen vorgeht?
  • das Gemüse auf den Feldern verfaulen zu lassen?
  • die Versorgungssicherheit der Bevölkerung grob fahrlässig aufs Spiel zu setzen?

Wir riskieren ein Abdriften von höchstem Wohlstand in Hunger und Not.

Im Jahr 1998 hat es eine Grippewelle mit 6.100 Toten in drei Monaten gegeben. Dabei gibt es natürlich immer ein besonders belastendes kurzzeitiges Maximum der Todesfälle. Durchschnittlich waren das über 2.000 Tote pro Monat, das sind etwa 28 Prozent(!) mehr als normal. Das hat das Gesundheitssystem damals wohl ordentlich belastet, aber von einem Zusammenbruch oder dessen Möglichkeit wurde nie berichtet.  Warum sollten jetzt einige (vielleicht auch einige hundert) Tote unser Gesundheitssystem kollabieren lassen?

Auch bei den in Österreich angewandten Methoden zur Erfassung der furchtbaren Krankheit verstehe ich einiges nicht:

Warum wird in Österreich ausschließlich willkürlich getestet? Unsere Regierung verspricht der Wirtschaft 38 Milliarden Euro (das sind 38.000 Millionen, also net nix!), ist aber nicht in der Lage, flächendeckend Tests durchzuführen, um die tatsächliche Verbreitung dieses Virus festzustellen.

Warum nicht? Welche Ergebnisse erwarten denn die "Experten"? Bisher wurden nur "Verdachtsfälle" getestet, die der jeweilige Gesundheitsbeamte feststellt ohne jede statistische oder wissenschaftliche Grundlage. Das ist völlig unvergleichbar, weil jeder andere Kriterien anwendet. Das ist also echte Willkür. (Aber vielleicht will man ja auch gar nicht vergleichen können, damit wir immer eine Fehlerquelle im System haben...).

So werden wir NIE valide Ergebnisse bekommen. Wenn ein bisschen mehr getestet wird, wird das Ergebnis täglich anders aussehen, als wenn halt ein bisschen weniger getestet wird und so kann man die Entwicklung der (von unserem genialen Vizekanzler so genannten) "berühmten Kurve" dieser Infektionen darstellen, wie immer man es gerne hätte...

Warum testen wir nicht einfach alle (oder zumindest eine repräsentative Gruppe), um eine ordentliche und brauchbare Grundlage für unser weiteres Handeln zu haben?

Peter Gundacker ist 54 Jahre alt, hat zwei Kinder. Er ist Arzneimittelgroßhändler (für arzneiliche Wirkstoffe) in Wien, hat eine technische Ausbildung und möchte die Dinge immer evidenzbasiert hinterfragen.