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Österreich soll zum „sicheren Hafen“ für verfolgte US-Wissenschaftler werden

Österreich soll zum „sicheren Hafen“ für verfolgte US-Wissenschaftler werden

Behaupte noch einer, sozialistische Politiker hätten keinen Sinn für Humor! Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) beweist nämlich soeben das Gegenteil. Sie möchte US-amerikanischen Wissenschaftlern und Studenten in Österreich einen "sicheren Hafen" bieten – offenbar, um sie vor den grausamen Nachstellungen Donald Trumps zu bewahren, der sich erfrecht hat, den woken Umtrieben an vom Staat mitfinanzierten Universitäten den Kampf anzusagen.

Ein Blick auf die Nobelpreisstatistik zeigt, dass die begehrten und hoch dotierten Wissenschaftspreise seit dem Zweiten Weltkrieg bevorzugt in die USA gehen (nachdem zuvor Deutschland die Nase vorn hatte). Das hat gute Gründe – etwa die Nähe vieler Universitäten zur Industrie, was die großzügige Finanzierung erfolgversprechender Projekte garantiert, und die lange Zeit bestehende Distanz zur Politik, was Freiheit von Forschung und Lehre bedeutet.

Was eine Gesellschaft voranbringt, sofern es den Beitrag der Universitäten dazu betrifft, ist kein Geheimnis. Es handelt sich bekanntermaßen um folgende Fachbereiche: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – die MINT-Fächer. Alles, was den Wohlstand hebt, das Leben der Menschheit verbessert, es länger, sicherer und bequemer macht, ist den Errungenschaften dieser Fachrichtungen zu verdanken. Der Beitrag aller anderen Disziplinen ist – jedenfalls seit dem Zeitalter der Aufklärung – denkbar gering. Mit anderen Worten: alles andere als MINT mag ja ganz nett sein, hilft aber dem menschlichen Fortschritt längst nicht mehr weiter (eher trifft inzwischen das Gegenteil zu, wie die US-Regierung zurecht erkannt hat).

Welche Art von "Wissenschaftlern" glaubt Genossin Holzleitner also mit ihrer Initiative nach Österreich locken zu können, in ein Land, das im Hinblick auf das Renommee seiner Universitäten im internationalen Vergleich ja eher bescheiden abschneidet? Welche Art von unwiderstehlichen Anreizen meint sie, forschungswütigen Amerikanern offerieren zu können? Glaubt sie ernsthaft, dass hohe Steuer- und Abgabenlasten, eine beeindruckend gut entwickelte Ausländerkriminalität und total politisierte und verbeamtete Universitäten dazu ausreichen, um renommierte Gelehrte zur Umsiedlung ins Land der Hämmer zu motivieren?

Und welche Art von Wissenschaftlern befinden sich nach Meinung der sogar parteiintern links positionierten Ministerin überhaupt auf der Flucht vor dem gar schrecklichen Donald? Atomphysiker, Genforscher und Raketentechniker werden es ja eher nicht sein – also wer dann? Das liegt auf der Hand: Es kann sich nur um jene Art von Geschwätzwissenschaftlern handeln, die wirklich keiner braucht. Denn der Bedarf an Sozial-, Geistes-, Genderwissenschaftlern und anderen Ballastexistenzen, die ihre Tätigkeit bevorzugt unter dem Motto "außer-Spesen-nix-gewesen" entfalten, dürfte aus Sicht der zur Finanzierung derlei fragwürdiger Lustbarkeiten genötigten Steuerzahler ja eher bescheiden ausfallen.

Ganz nebenbei sei erwähnt, dass Frau Holzleitner, wie die meisten ihrer Parteigenossen, ihr ganzes Berufsleben lang niemals wertschöpfend gearbeitet hat und daher natürlich keinen Sinn dafür entwickeln konnte, was es bedeutet, sein Geld mit unter marktwirtschaftlichen Bedingungen nachgefragter Arbeit zu verdienen. Einen Sinn dafür, was der Volkswirtschaft nutzt und was nicht, ist unter diesen Umständen natürlich auch nicht zu erwarten.

Trotzdem sollte die Hoffnung niemals aufgegeben werden, eines Tages doch einmal zu erleben, dass eine vernünftige Initiative (abgesehen von der Abschaffung der Vermögenssteuer durch Finanzminister Ferdinand Lacina im Jahr 1993) von sozialistischer Seite initiiert wird.

      

Andreas Tögel, Jahrgang 1957, ist Kaufmann in Wien.