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Gaza und Südafrika: Der Linken fehlt ein moralischer Kompass

Gaza und Südafrika: Der Linken fehlt ein moralischer Kompass

Zweierlei treibt moralinsaure Progressive gegenwärtig auf die Palme: Zum einen der Umstand, dass der böse Reaktionär und Sexist Donald Trump die Hegemonie der Linken in den USA erschüttert und zum anderen der "Völkermord", den Benjamin Netanjahu, Chef der Israel regierenden Koalition an den in Gaza lebenden "Palästinensern" verüben lässt.

Dass ein von außerhalb des Deep-State kommender Konservativer den woken Irrsinn zu beenden sich anschickt, der in den USA seit Jahren tobt, und außerdem die Interessen der autochthonen Amerikaner über die von begehrlichen Zuwanderern aus dem Süden des Kontinents stellt, ist schon schlimm genug. Jetzt untersteht der Mann sich aber auch noch, aus Südafrika stammenden Weißen, die vor den Nachstellungen schwarzer Gewalttäter geflohen sind, Asyl zu gewähren. Skandal! Begreift Trump denn nicht, dass Schwarze niemals Täter, sondern immer nur Opfer sein können – wie etwa George Floyd, der im Mai 2020 rassistisch motivierter Polizeigewalt in Minneapolis erlegen ist?

Zu gezielten Tötungen weißer Farmer in Südafrika kommt es ja bekanntermaßen nur in den krausen Verschwörungstheorien weißer Rassisten. Das war schon im Falle Rhodesiens – Pardon – Zimbabwes nicht anders, wo die entschädigungslose Enteignung und Vertreibung weißer Farmer durch das lupenrein demokratische Regime Robert Mugabes notwendig wurde, nachdem gutes Zureden keine Wirkung gezeigt hatte.

Dass die von Julius Malema (der Linksradikale, dessen politische Bewegung witzigerweise ausgerechnet auf den Namen "Economic Freedom Fighters" hört), zusammen mit Zehntausenden seiner Anhänger, "Kill the Boer, the farmer" skandiert, hat ja wirklich nichts zu bedeuten. Das hat auch das für die Farbenblindheit seiner Urteile bekannte oberste südafrikanische Gericht festgestellt. Malema prangert schließlich nur die historisch bedingte Diskriminierung der Schwarzen an und will Verteilungsgerechtigkeit herstellen. Und wo gehobelt wird, da fallen halt Späne. Dass das Waffengesetz in Südafrika seit dem Jahr 2000 systematisch so "reformiert" wurde, dass den immer stärker gefährdeten Weißen kaum noch wirkungsvolle Selbstverteidigungsmittel zur Verfügung stehen, ist reiner Zufall.

Wer sich ein Bild über die Situation der mehr und mehr unter Druck geratenden weißen acht-Prozent-Minderheit in Südafrika verschaffen will, sollte sich den von der kanadischen Journalistin Lauren Southern gedrehten Film "Farmlands" zu Gemüte führen.

In Gaza, so wird auf Basis der mehrheitlich aus "palästinensischen" Quellen stammenden Propaganda kolportiert, sind bislang rund 52.000 Todesopfer der militärischen Intervention israelischer Truppen zu beklagen. Dass deren Offensive nicht aus Jux und Tollerei erfolgt, sondern nach den schlimmsten seit 1945 an Juden verübten Gräueltaten wird von der woken "From-the-river-to-the-sea"-Fangemeinde verschwiegen. Der am 7. Oktober 2023 von "Palästinensern" verübte Terroranschlag auf ein Musikfestival in Israel ist insofern ohne Beispiel, als die Täter – anders als die in die Judenvernichtung involvierten nationalsozialistischen Schergen, die ihre Untaten an entlegene Orte verlegten und vor den Augen der Öffentlichkeit verbargen – ihre Taten sogar mitfilmten und anschließend im Internet veröffentlichten. Dass im Gazastreifen daraufhin Freudenkundgebungen stattfanden, mit denen der Tod von 1200 Juden und die Entführung von 251 Geiseln gefeiert wurden, widerlegt die von linken Antisemiten gepflegte Erzählung von den angeblich "unschuldigen" Zivilsten, die durch die IDF zu Schaden kommen. In Gaza Unschuldige zu finden, dürfte nicht leichtfallen.

Wie auch immer, der Ball liegt bei den "Palästinensern". Die Freilassung der noch immer festgehaltenen Geiseln und ein Machtverzicht der Hamas würden den Krieg auf der Stelle beenden. Und warum geschieht das nicht?

In beiden Fällen – Südafrika und Gaza – ist festzustellen, dass die üblichen Verdächtigen eine konsequente Täter-Opfer-Umkehr vornehmen. So haben massakrierte weiße Südafrikaner sich ihr Schicksal eben selbst zuzuschreiben. Als Opfer kommen sie nicht in Frage. Dieses Narrativ wird noch durch den Umstand begünstigt, dass kaum jemand die Besiedelungsgeschichte des Landes kennt und sich daher leicht einreden lässt, dass böse weiße Eindringlinge den armen Schwarzen das Land gestohlen hätten – was schlicht und ergreifend nicht stimmt!

In Gaza liegen die Dinge ähnlich. Es kann nämlich keine Rede davon sein, dass jüdische Siedler den "Palästinensern" das Land im Zuge der zum Mythos verklärten "Nakba" geraubt hätten. Wahr ist vielmehr, dass zahlenmäßig weit überlegene Araber mit militärischer Gewalt auf die Gründung des Staates Israel am 8. Mai 1948 reagierten, der die Balfour-Deklaration von 1917, eine britische Mandatsherrschaft und der UN-Teilungsplan von 1947 vorangegangen waren.

Der israelisch-arabische Krieg von 1948 war nicht der letzte Versuch der Araber, Israel auszulöschen. Der Sechstagekrieg von 1967 und der Überfall zu Yom-Kippur anno 1973 folgten. All diese militärischen Abenteuer endeten für die Araber in einem Fiasko. Darüber, ob das ihrer Unfähigkeit zur militärischen Planung oder ihrer genuinen Feigheit vor dem Feind geschuldet ist, lässt sich trefflich streiten. Faktum ist, dass der letzte fähige muslimische Generalissimus, Saladin (1137-1193), kein Araber, sondern ein Kurde war.

Dreimal haben sie es versucht; dreimal wurden sie aufs Haupt geschlagen. Langsam sollten wohl auch Araber ihre Lehren aus der Geschichte ziehen können und sich mit der Realität arrangieren

Wenn man bedenkt, welche Gebietsverluste die Deutschen nach 1945 in Kauf nehmen mussten und wie viele zivile Opfer sie durch britisch-amerikanische Terrorbombardements und gewaltsame Vertreibungen erlitten, erscheint das derzeit wegen der "Palästinenser" angestimmte Lamento der Progressiven geradezu bizarr.

Fazit: Die Linke hat für das Wahre ebenso wenig Sinn, wie für das Schöne und Gute.

 

Andreas Tögel, Jahrgang 1957, ist Kaufmann in Wien.