
SPD: Die Partei der lebenden Toten
Das Phänomen der Zombifikation ist aus der Wirtschaft bekannt. Zombieunternehmen sind ineffiziente Firmen ohne funktionierendes Geschäftsmodell, die unter marktwirtschaftlichen Bedingungen längst pleite wären. Sie existieren trotzdem. Nicht, weil sie ein attraktives Produkt zu einem konkurrenzfähigen Preis anzubieten hätten, das von Kunden in genügend großer Zahl nachgefragt wird, sondern weil sie mit zumeist staatlichen Hilfen und Interventionen künstlich am Leben erhalten werden.
Niedrigzinspolitik, staatliche Hilfspakete, Subventionen und regulierende, wettbewerbsverzerrende Eingriffe in den Markt führen zur Zombifikation von Unternehmen.
Zombies geistern also nicht nur durch Horrorfilme, sie richten auch in der Wirtschaft große Schäden an: Sie binden Kapital, Arbeitskräfte und andere Ressourcen, die damit produktiven, innovativen Unternehmen nicht zur Verfügung stehen, sie verzerren den Wettbewerb, verhindern Innovation und hemmen das Wirtschaftswachstum. Kurz: Zombieunternehmen verstopfen den Markt und verschwenden Ressourcen.
Überträgt man das Konzept der Zombifikation aus der Wirtschaft auf die Politik, dann ist die SPD eine lupenreine Zombie-Partei, eine politische Kraft, die am Wählermarkt nicht mehr reüssieren kann, die nicht mehr willens oder in der Lage ist, den Wählern ein attraktives Angebot zur Lösung ihrer Probleme zu machen, die deshalb kaum noch Rückhalt in der Bevölkerung hat, aber trotzdem das Land regiert.
Was für Zombieunternehmen gilt, gilt auch für die SPD: Ihr politisches Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr, die "Stammkunden", sprich: die Kernwählerschichten sind ihr abhandengekommen, ihre politischen Konzepte und Programme sind Ladenhüter und die Führungsspitze ist weder attraktiv für die Wähler noch fähig, auf die Krisen der Partei und des Landes die richtigen Antworten und Konzepte zu finden. Trotzdem ist die SPD die bestimmende politische Kraft in Deutschland. Mit ihrer linken Allzweckwaffe, der Brandmauer, kann sie als kleiner Koalitionspartner die Union politisch erpressen und den Kurs der Regierung vorgeben.
So wie Zombieunternehmen am freien Markt rasch in die Pleite schlittern würden, hätte auch die SPD unter echten und fairen demokratischen Bedingungen kaum noch eine Chance, eine zentrale Rolle in Staat, Politik und Gesellschaft zu spielen. Sie kann sich nur an der Macht halten, weil sie ihren erodierenden Wählerzuspruch mit immer weiter reichenden Eingriffen in die Demokratie kompensiert.
Die SPD, gefangen zwischen linkem Dogmatismus und neomarxistischen Strömungen wie Wokeness, Genderismus, Multikulti, Globalismus etc. weigert sich, zur Kenntnis zu nehmen, dass linke Politik – auch wenn sie oft von der CDU umgesetzt wurde – Deutschland in diese tiefe Krise gestürzt hat. Weil man die Realität, die allgegenwärtigen Niedergangsprozesse und deren Ursachen ausblendet und damit konsequent Politik vorbei am Wähler macht, muss man die demokratischen Rahmenbedingungen ändern, sprich: das Machtgefüge von den Bürgern Richtung politmedialen Komplex verlagern, um weiterhin den Ton angeben zu können. Das ist aus Sicht der SPD, die ihre politischen Entscheidungen an ihren linken Glaubenssätzen und nicht am Willen des Wählers ausrichtet, weil sie diesen wahlweise für dumm, unmündig oder rechtsextrem hält, nur konsequent.
Da man diesen suizidalen politischen Kurs auch ohne Wählerzustimmung, sprich: ohne demokratische Legitimation fortführen will, müssen Bürgerrechte und Demokratie weiter eingeschränkt werden. Die SPD richtet ihre Politik nicht nach dem Willen der Mehrheit aus, die Mehrheit hat sich der Politik der SPD zu fügen.
Die einstige Arbeiterpartei hat die Arbeiterschaft längst an die AfD verloren. Bei der Bundestagswahl im Februar dieses Jahres wählten 38 Prozent der Arbeiter die AfD und nur noch 12 die Sozialdemokraten. Die SPD versucht seit Jahren, die ihr abhanden gekommene Arbeiterschicht durch massenhaft eingebürgerte Sozialmigranten zu ersetzen. Das gelingt ihr aber nicht in ausreichendem Maße, weil verschiedene Migrantengruppen zunehmend die Union und die AfD wählen. Nur bei den Muslimen kann sie noch halbwegs punkten. Laut einer Studie des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) haben rund 18,5 Prozent der aus der Türkei, dem Nahen Osten und Nordafrika Eingebürgerten bei der Bundestagswahl die SPD gewählt. Dieser Wert liegt zwar über ihrem Gesamtergebnis von 16,4 Prozent, aber nur um bescheidene 2 Prozentpunkte.
Zudem muss sich die SPD nicht nur den Migranten-Kuchen, sondern auch andere traditionell linke Wählerschichten mit gleich mehreren Konkurrenten teilen. Bei der Bundestagswahl verlor die SPD laut Wahlanalyse 100.000 Stimmen an die Grünen, 440.000 an das BSW und 560.000 an Die Linke. Sie alle fischen im Milieu jener, die vom linken Umverteilungsstaat leben und profitieren.
Noch wesentlich größer war der Aderlass in Richtung (pseudo-)bürgerliches und rechtes Lager. Bei der Bundestagswahl wechselten von der SPD 1,76 Millionen zur Union und 720.000 zur AfD. Es ist offensichtlich, die SPD kann der aufgrund der durch die zahlreichen Krisen verunsicherten Bevölkerung kein attraktives politisches Angebot mehr machen – selbst im linken Milieu gelingt ihr das nicht mehr.
Dass die Sozialdemokraten überhaupt auf 16,4 Prozent gekommen sind, haben sie vor allem einer Wählergruppe zu verdanken: den Alten. Das passt zu einer zombifizierten Partei, denn diese Gruppe wählt die SPD vor allem aus jahrzehntelanger Tradition bzw. Gewohnheit und weil diese Generation ihre Informationen nach wie vor nahezu exklusiv aus dem öffentlich-rechtlichen linken Propagandarundfunk bezieht. Bei den 70-Plus-Wählern haben die Sozialdemokraten deshalb mit 25 Prozent ihr mit Abstand bestes Ergebnis eingefahren.
Die Zukunftsperspektiven einer Seniorenpartei sind schon aus biologischen Gründen eher bescheiden, zumal die SPD bei den jungen Wählerschichten, den unter 25-Jährigen, ein massives Problem hat. Bei der Bundestagswahl erreichte sie in dieser Gruppe 12 Prozent, während Die Linke, die mit noch größeren Umverteilungswahlzuckerln bei der jungen Work-Life-Balance-Generation punkten kann, mit 25 Prozent und die AfD mit 21 Prozent am besten abschnitten.
Angesichts solcher miesen Zahlen für die SPD, die von aktuellen Umfragen sogar noch unterboten werden, stellt sich die Frage, wie es möglich ist, dass eine Partei mit so wenig Rückhalt in der Bevölkerung, sprich: demokratischer Legitimation über so viel Macht und Einfluss verfügen kann.
Vor allem deshalb, weil die SPD die Macht, die sie als einstige Großpartei über Jahrzehnte akkumuliert und jene Netzwerke in Politik, Justiz, Geheimdiensten, dem politischen Vorfeld, den Medien etc. aufgebaut hat, nun nutzen kann, um demokratische Prozesse auszuhebeln und Bürgerrechte einzuschränken, um ihre Macht, ihren Einfluss und ihre Privilegien absichern zu können.
Zentral ist dafür der Medienbereich, den die SPD auch ganz direkt über die in ihrem Besitz befindliche Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft (DDVG) beeinflusst. So ist die DDVG über die Madsack-Gruppe am Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) beteiligt, das mehr als 60 Tageszeitungen mit Inhalten beliefert.
Wesentlich wichtiger für die SPD ist allerdings der öffentlich-rechtliche Rundfunk, der mit seiner großen Reichweite und seiner flächendeckenden Propaganda eine der wichtigsten Machtstützen der SPD und der anderen linken Parteien ist. Ohne ARD und ZDF würde die politische Landschaft Deutschlands völlig anders aussehen. Da aber angesichts der dramatischen Entwicklungen im Land, die vor allem der anhaltenden Massenzuwanderung geschuldet sind, selbst flächendeckende Desinformation auf der einen und immer weitreichendere Zensurmaßnahmen auf der anderen Seite nicht mehr ausreichen, um die Wähler im Sinne der SPD bzw. der Linken zu manipulieren, muss man zu immer drastischeren Methoden greifen.
Man denke an die Oberbürgermeisterwahlen-Wahl am 21. September in Ludwigshafen, wo die scheidende Oberbürgermeisterin mit Unterstützung des SPD geführten Innenministeriums und des Verfassungsschutzes von Rheinland-Pfalz sowie einer politisch besetzten Wahlkommission den AfD-Kandidaten Joachim Paul unter fadenscheinigen Gründen von der Wahl ausgeschlossen hat.
Aus rein machtpolitischen Gründen hat die SPD mit ihren Netzwerken mit Unterstützung der CDU rund einem Drittel der Bürger die Stimme entzogen. Ludwigshafen war aber nur ein Probelauf für die Errichtung einer bundesweiten Scheindemokratie.
Beim SPD-Parteitag Ende Juni sprach Parteichef Lars Klingbeil von der "historischen Aufgabe" der SPD, die AfD aus dem "Parlament herauszubekommen". Weil das auf demokratischem Weg bei der laut Umfragen stimmenstärksten Partei des Landes nicht gelingen kann, muss sie eben verboten werden. Für die SPD ist das Verbot der AfD und damit der Demokratie, das sie gemeinsam mit den anderen Einheitsparteien anstrebt, zur Überlebensfrage geworden. Die politisch tote SPD will als Zombiepartei an der Macht bleiben. Das geht aber nur in einem autoritären bzw. scheindemokratischen System. So wie Zombieunternehmen ihr Überleben nur noch mit der Schädigung des Marktes und ihrer Konkurrenten verlängern können, so zerstört die SPD in ihrem politischen Überlebenskampf die Demokratie und das Land.
Es wird ihr mittelfristig nichts nützen, das weiß jeder, der schlechte Horrorfilme kennt. Auch in diesem Fall werden schon bald Zombiejäger auf der Bildfläche erschienen und die wankenden lebenden Toten, die über keine Intelligenz und kaum noch Abwehrreflexe verfügen, sondern nur noch von (machtpolitischen) Instinkten angetrieben werden, auch auf postdemokratischem Terrain zur Strecke bringen. Das werden vermutlich nicht die Rechten und Konservativen, sondern die Muslime sein, die sich, nachdem der zombifizierte SPD-Mohr seine Schuldigkeit getan hat, politisch selbst organisieren werden.
Werner Reichel ist Journalist und Buchautor: Von ihm zuletzt erschienen: "Die hysterische Gesellschaft – Wenn der letzte Vorhang fällt" (Frank&Frei) und "Endspiel – Der Multikulticrash" (Kopp).